An Weihnachten wird Christian Streich ziemlich sicher mit einem Lächeln an das Fußball-Jahr 2023 zurückdenken. Zunächst musste der Trainer des SC Freiburg aber noch etwas Dampf ablassen. Die 2:3 (1:0)-Niederlage beim 1. FC Heidenheim zum Abschluss passte dem 58-Jährigen so gar nicht. Sie trübte das gute Gesamtbild, das der SC auch in dieser Saison bisher abgibt, zwar nur geringfügig. Aber sie war vermeidbar.
"Wir haben in den entscheidenden Situationen nicht das gemacht, was man machen muss, um nicht als Verlierer vom Platz zu gehen", sagte Streich im ARD-Interview. Durch zwei späte Gegentore hatten die Freiburger in Heidenheim noch verloren und waren so aus den Europapokal-Plätzen gerutscht. In der Bundesliga überwintern sie mit 24 Punkten auf einem angesichts ihrer großen Personalsorgen ordentlichen achten Rang. In der Europa League haben sie die Zwischenrunde erreicht, in der sie im Februar auf Frankreichs Vizemeister RC Lens treffen.
Streich ist sehr zufrieden mit seinem Team
Insgesamt sei er mit seiner Mannschaft und vor allem deren kämpferischem Engagement "sehr, sehr zufrieden", sagte Streich rückblickend auf die vergangenen Monate, in denen es viele Spiele und viele Verletzungen, aber kaum Pausen und nur wenig Training gegeben hatte. Das Jahr sei "toll", nur der Abschluss auf der Ostalb, so der ehrgeizige Coach, eben bitter gewesen.
Hinten raus hätten in Heidenheim vielleicht auch etwas die Kräfte gefehlt, meinte Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein. Er wollte das genau wie Doppeltorschütze Lucas Höler aber nicht als Ausrede gelten lassen. Sie hätten bei den Gegentreffern letztlich nicht gut genug verteidigt, räumten die Freiburger ein. Man habe bis hierhin trotzdem "wieder eine erfolgreiche Hinrunde gespielt", bilanzierte Höler. Auch für Eggestein ist die bisherige Ausbeute "unter all den Umständen in Ordnung".
Kraftakt für den SC Freiburg
Mit dem Verein sind rund um den SC in den vergangenen Jahren auch die Ansprüche gewachsen. In dieser Saison bekamen die Breisgauer bisher gezeigt, was sie selbst ohnehin immer wussten: Dass ihre Erfolge keine Selbstläufer waren. Brechen Leistungsträger wie Kapitän Christian Günter durch Verletzungen weg oder treffen andere wie Michael Gregoritsch zwischendurch wochenlang nicht das Tor, bekommen die Freiburger Probleme. Viele davon haben sie bislang gut gemeistert. Doch es war wieder ein enormer Kraftakt.