Dank eines Freiburger Eigentors in der Nachspielzeit hat der 1. FC Heidenheim zum Jahresabschluss mit 3:2 gegen den SC Freiburg gewonnen. Dabei hatte Lucas Höler die Breisgauer zweimal in Führung geschossen (7. & 64. Foulelfmeter). Doch Eren Dinkci (52.) und Tim Kleindienst (84.) konnten zweimal ausgleichen, ehe Matthias Ginter in der Nachspielzeit für die Entscheidung sorgte. Heidenheim steht nach dem Sieg mit 20 Punkten auf Platz neun und hat damit zehn Punkte Vorsprung auf die Abstiegszone. "Ich bin mega happy und mega stolz, was die Mannschaft hier heute wieder abgerissen hat", freute sich Heidenheim-Trainer Frank Schmidt im Interview mit SWR Sport. Freiburg überwintert mit 24 Punkten auf Platz acht.
Freiburg überlegen, Heidenheim überfordert
Beide Teams gingen mit dem Anspruch in die Partie, ihr starkes Jahr mit einem Sieg zu beenden. Heidenheim mit der ersten Tor-Annäherung. Aber Marnon Buschs Freistoß von der Strafraumkante flog wenige Zentimeter am Tor von Noah Atubolu vorbei (6.). Doch schon im Gegenzug zeigte Freiburg seine Effizienz: Ritsu Doan schickte Merlin Röhl auf dem rechten Flügel steil. Der setzte sich an der Außenlinie durch, spielte einen präzisen Pass auf Lucas Höler. Und der 29-Jährige schoss Freiburg mit seinem vierten Saison-Tor mit 1:0 in Führung.
Anschließend überließ Freiburg Heidenheim den Ball und verlegte sich aufs Kontern. Heidenheim war mit der Spielgestaltung jedoch überfordert, versuchte es häufig mit langen Bällen und machte es der Sport-Club-Abwehr somit leicht, das eigene Tor zu verteidigen. Über einen Standard konnten die Gastgeber dann doch nochmal gefährlich werden: Dinkci zirkelte den Eckball genau auf den Kopf von Kleindienst. Heidenheims Torjäger köpfte den Ball aus etwa fünf Metern genau in die Arme von Atubolu. So ging Freiburg mit der verdienten 1:0-Führung in die Pause.
Heidenheim mit dem schnellen Ausgleich
In der zweiten Halbzeit kam Heidenheim besser aus der Kabine und kam mit einer gelungenen Aktion zum Ausgleich: Kleindienst erwischte die Freiburger Abwehr unsortiert, zog nach innen und legte auf den mitgeeilten Dinkci ab. Die 22-jährige Werder-Leihgabe ließ Atubolu keine Chance und schlenzte den Ball mit Kraft und Präzision zum 1:1-Ausgleich in den Winkel (52.).
Röhl hätte im direkten Gegenzug für die erneute Freiburger Führung sorgen können. Sein Schuss aus 16 Metern war jedoch zu zentral und daher kein Problem für Kevin Müller im Heidenheimer Tor. Es entwickelte sich ein munteres Spiel, in dem beide Mannschaften ohne große Umschweife auf die Führung drängten. Die Angriffe waren in ihrer finalen Phase jedoch häufig zu unpräzise, um wirklich Torgefahr zu entwickeln.
Ginters Eigentor schockt Freiburg und erlöst den 1. FC Heidenheim
Das änderte sich erst nach über einer Stunde, als Roland Sallai Doan im Strafraum freispielte. Der Japaner schlug noch einen Haken um Heidenheim-Verteidiger Benedikt Gimber, der sich nicht anders zu helfen wusste, als Doan von den Beinen zu holen. Höler verwandelte den fälligen Elfmeter zur 2:1-Führung für den Sport-Club (64.). Heidenheim drückte auf den Ausgleich. Der eingewechselte Kevin Sessa scheiterte zunächst (69.), machte es wenig später jedoch besser, schickte Stefan Schimmer steil, der Kleindienst im Strafraum bediente. Der Ex-Freiburger musste nur noch einschieben. "Wir haben nie aufgegeben und sind trotz zweimaligen Rückstands zurückgekommen", sagte Schmidt. "Die Mannschaft glaubt an sich."
In der Schlussphase drängten beide Teams auf den Siegtreffer - mit dem glücklicheren Ende für Heidenheim. Omar Haktab Traoré setzte sich robust an der Strafraumkante durch, flankte nach Innen, wo Matthias Ginter den Ball bei seinem Klärungsversuch zum 3:2-Endstand ins eigene Tor bugsierte. "Wir haben ein unfassbares Fußball-Jahr gehabt. Und heute nochmal gegen Freiburg zu gewinnen, ist überragend", sagte Schmidt.
Nach der Winterpause ist der 1. FC Heidenheim zu Gast beim 1. FC Köln (Samstag, 13.1., 15:30 Uhr). Der SC Freiburg empfängt zur gleichen Zeit den 1. FC Union Berlin.