Seit Samstagabend ist es fix. Gegen 18 Uhr verkündete der FC St.Pauli den Wechsel seines Aufstiegstrainers Fabian Hürzeler zum Premier-League-Club Brighton & Hove Albion. Die Engländer, Klub des deutschen EM-Spielers Pascal Groß, zahlen dem Kiez-Club für den erst 31-Jährigen eine spektakuläre Ablösesumme, die mehreren Medienberichten zufolge im hohen siebenstelligen Bereich liegt.
Spekulationen um Eichner und Thioune bei St.Pauli
Hürzelers Weggang von St.Pauli könnte für den Karlsruher SC wiederum gravierende Folgen haben. Schließlich gilt Christian Eichners jetzt als ernsthafter Kandidat auf die Nachfolge von Hürzeler am Millerntor. Laut Bild und Kicker könnte St.Pauli von einer Ausstiegsklausel in Eichners Karlsruher Vertrag, der noch bis 2025 läuft, Gebrauch machen. Nach Kicker-Informationen soll die Klausel allerdings von Samstag auf Sonntag abgelaufen sein.
Gehandelt werden auch die Namen Daniel Thioune (Fortuna Düsseldorf) und Urs Fischer (zuletzt Union Berlin) sowie der des Esslinger Thomas Letsch (zuletzt VfL Bochum). Das "Hamburger Abenblatt" spekuliert sogar mit dem Ex-Sandhäuser Danny Galm als Hürzeler-Nachfolger.
In den vergangenen Wochen wurde Christian Eichners Name auch bei anderen Vereinen auf der Trainerposition gehandelt, unter anderem bei Hertha BSC und Bundesliga-Absteiger 1.FC Köln. Die Berliner werden künftig von Cristian Fiél betreut, bei den Kölnern wurde inzwischen der Österreicher Gerhard Struber als neuer Coach präsentiert.
Platz fünf letzte Saison bestes Eichner-Ergebnis beim KSC
Nun also die Schlagzeilen um Eichner und St.Pauli. Die Begehrlichkeiten um den KSC-Coach sind verständlich. Christian Eichner gilt als großes Trainer-Talent, präsentiert sich in der Öffentlichkeit hervorragend und ist mit seinen 41 Jahren im besten Alter. Der frühere Linksverteidiger aus Sulzfeld im Kraichgau hat als Spieler in Karlsruhe, Hoffenheim und Köln jahrelange Bundesliga-Erfahrung gesammelt und entwickelte sich als Trainer und den KSC als Mannschaft in den letzten vier Jahren erstaunlich gut weiter.
Mit Platz fünf in der vergangenen Saison erreichten die Badener unter Eichner das beste Ergebnis seit dessen Amtsantritt als Cheftrainer im Februar 2020. In seinen 156 Liga-Spielen erreichte er laut transfermarkt.de einen Punkte-Schnitt von 1,42. Zuvor war KSC-Eigengewächs Eichner im Wildpark als Jugend- und Assistenzcoach tätig.
Gelungener KSC-Mix aus Routiniers und Talenten
Christian Eichner stellte in Karlsruhe zuletzt einen gelungenen Mix aus Routiniers und Talenten zusammen, der vor allem in der vergangenen Rückrunde als zweitbestes Team torreichen und erfolgreichen Fußball spielte. Weil aber Routiniers wie Kapitän Jérôme Gondorf und Lars Stindl (beenden ihre Karriere) und auch die Top-Talente Paul Nebel und Igor Matanovic (die Leihgaben kehren zu ihren Stammvereinen Mainz und Frankfurt zurück) den KSC zur neuen Saison verlassen, stehen die Baden vor einem großen Umbruch.
Mit oder ohne Christian Eichner? Für den KSC-Trainer könnte St.Pauli durchaus ein attraktives Sprungbrett zurück in die Bundesliga sein. Interessanter Fakt am Rande übrigens, sein langjähriger Assistent Zlatan Bajramovic kennt sich als gebürtiger Hamburger in der Hansestadt bestens aus. Und: Bajramovic trug 13 Jahre lang sogar das Trikot des FC St.Pauli.