Klubrekord eingestellt

"Das war so, wie ich es mir vorstelle": KSC-"Torfabrik" fertigt Magdeburg ab

Stand
Autor/in
Johann Schicklinski

Der Karlsruher SC hat in der 2. Liga ein echtes Ausrufezeichen gesetzt. Am 26. Spieltag schlug die Mannschaft von Trainer Christian Eichner den 1. FC Magdeburg mit 7:0 (4:0). Dementsprechend war die Stimmung nach der Partie.

Es war so ein Spiel, da ging bei der einen Mannschaft alles - und bei der anderen gar nichts. Das Team, dem alles gelang, war das des Karlsruher SC. Die Badener überrollten den 1. FC Magdeburg mit 7:0. Das nächste KSC-Torfestival. Bereits am 19. (4:3 in Hamburg), am 23. (4:0 beim FCK) und am 24. Spieltag (4:0 gegen Fürth) hatte Karlsruhe seine Offensivpower in Treffer umgemünzt, nun also gleich sieben Stück gegen den FCM. Damit hat der Klub einen fast 18 Jahre alten Vereinsrekord in der 2. Liga eingestellt. So hoch wie gegen die Gäste aus Sachsen-Anhalt hatten die Nordbadener seit der Saison 2005/2006 nicht mehr gewonnen, als KSC-Trainer Eichner gegen Eintracht Braunschweig (7:0) selbst noch in der Startelf gestanden hatte.

Der KSC hat die zweitbeste Offensive der 2. Liga

Marcel Franke (8. Minute), Budu Zivzivadze (13./25.) und Paul Nebel (40.) trafen für den entfesselt aufspielenden KSC bereits vor der Pause. Dabei nutzten die Badener Magdeburger Fehler eiskalt aus. Marcel Beifus (50.), Igor Matanovic (51.) und Marvin Wanitzek (90.+1, Handelfmeter) erhöhten in der zweiten Halbzeit noch. 7:0 - ein echtes Statement. Das Eichner-Team weist nun 55 Tore auf - hinter Düsseldorf (56) die zweitbeste Offensive der 2. Liga.

Christian Eichner: KSC hat zwei Ziele erfüllt gegen Magdeburg

Coach Eichner war nach der Partie verständlicherweise hochzufrieden. "Wir hatten zwei große Ziele. Wir wollten Magdeburg nicht ins Spiel kommen lassen. Und wir wollten unsere Stärken ausspielen, etwa bei Ballbesitz. Das hat geklappt", analysierte der 41-Jährige nach der Partie. "Es lief zwar auch bei uns nicht alles gut, etwa im Passspiel, aber ich habe gierige Spieler gesehen, die die Aktionen zu Ende gespielt haben, ohne irgendwelchen Schnörkel. Wir haben die Tore zum richtigen Zeitpunkt geschossen und verdient gewonnen. Das war so, wie ich es mir vorstelle."

Das spiegelte sich auch in der Statistik. 7:0 Tore, 25:8 Torschüsse, über zehn Kilometer mehr gelaufen als Magdeburg - trotz nur 40 Prozent Ballbesitz. Eichner hatte seiner Mannschaft offensichtlich den richtigen Matchplan an die Hand gegeben.

"Das 7:0 spielt für mich gar keine so große Rolle"

Trotzdem war der Trainer um Bodenhaftung bemüht. "Das 7:0 spielt für mich gar keine so große Rolle. Entscheidend sind die drei Punkte und dass wir jetzt 38 Zähler haben", sagte Eichner. "Das 7:0 ist eher ein Thema für die Journalisten. Ich selbst habe schon zu viel erlebt, im Guten wie im Schlechten."

"Mein Rückspiegel ist immer geputzt"

Klar ist: Der KSC hat einen Lauf, ist jetzt Zweiter der Rückrundentabelle. Der Abstand auf den Relegationsrang drei beträgt sechs Punkte. Geht da noch was in Richtung Spitzenränge? Hier hielt sich Eichner bedeckt. Nach oben wolle er nicht schauen. Stattdessen sagte er: "Mein Rückspiegel ist immer geputzt."

Stand
Autor/in
Johann Schicklinski