"Sind paniert worden"

Wild, wilder, Karlsruhe: KSC verpasst bei nächstem Spektakel die Tabellenführung

Stand
Redakteur/in
Michi Glang

Eine Woche nach dem 4:4 in Köln hat der Karlsruher SC das nächste torreiche Spiel abgeliefert. Für den Sprung an die Tabellenspitze reicht das aber nicht.

Eine Woche nach dem wilden Ritt von Köln hat sich der Karlsruher SC von Darmstadt 98 3:3 (2:1) getrennt. Anders als in der bisherigen Saison spielten dabei nicht Marvin Wanitzek und Budu Zivzivadze die Hauptrollen. Dzenis Burnic schoss den KSC früh in Führung (11. Minute). Isac Lidberg glich umgehend für die Lilien aus (15.), doch Leon Jensen brachte die Badener mit einem Traumtor wieder nach vorne (28.). Es war der dritte Treffer in den letzten drei Spielen für den zentralen Mittelfeldmann.

Nach dem Wechsel markierte Kai Klefisch den abermaligen Ausgleich (54.), Aleksandar Vukotic brachte die Hessen gar in Führung (74.). Den Schlusspunkt setzte KSC-Angreifer Fabian Schleusener in der 77. Minute.

KSC-Trainer Eichner: "Sind paniert worden"

"Ein glücklicher Punkt für uns heute. Ich glaube, wir haben 25 Minuten lange einen guten Ball gespielt und vielleicht ein zweites Tor schießen können", sagte KSC-Trainer Christian Eichner im Sportschau-Interview. Mit der folgenden Phase war er dagegen gar nicht einverstanden. "Ab Minute 30 bis Minute 65 sind wir paniert worden. Wir haben keine Zweikämpfe geführt, wir waren im Kopf langsam und haben keinen Fußball gespielt", sagte Eichner.

"Von unserer Seite war es intensiv, aber nicht gut. Darmstadt hat es echt gut gemacht. Aber im Endeffekt gab es auf beiden Seiten viel zu löchrige Abwehrreihen. Wir dürfen uns nicht beschweren, wenn wir fünf, sechs oder sieben Gegentore kriegen", sagte Leon Jensen, der den Ball nach einer knappen halben Stunde aus dem Rückraum in den rechten Winkel gedroschen hatte. "Ganz ehrlich haben wir heute Glück gehabt", war sich Jensen mit Trainer Eichner einig.

Immerhin: Der KSC bleibt auch nach dem achten Saisonspiel noch ungeschlagen. "Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen und nehmen auch mal dreckig einen Punkt mit. Das ist definitiv auch eine Qualität, so ein Spiel nicht zu verlieren", sagte Jensen.

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Passiver KSC kassiert die Quittung

Das Spiel war ein Spiegelbild der bisherigen Saison. In der Offensive vermag der KSC mitunter zu begeistern, in der Defensive zeigt er sich jedoch zu anfällig. Beleg sind bereits 14 Gegentore. Zusammen mit den 19 geschossenen Toren sind in den bisherigen Saisonspielen schon 33 Tore gefallen - mehr als vier im Schnitt. Für Unterhaltung ist also gesorgt, wenn der KSC aufläuft.

Die Führung zur Pause ging in Ordnung für die Badener, die im zweiten Abschnitt aber lange viel zu passiv agierten. Erst in der Schlussphase steigerte sich die Elf von Christian Eichner wieder und wäre durch Marvin Wanitzek beinahe noch zum Siegtreffer gekommen. Doch der 20-Meter-Freistoß des Kapitäns krachte nur an die Latte (89.). "Ich habe schon gesehen, dass er sehr gut vom Fuß weggeht und sehe ihn dann an die Unterkante gehen. Ich weiß wirklich nicht, was danach passiert ist. Ich war schon auf dem weg in die Kurve gewesen, aber es war mir heute nicht vergönnt", sagte der 31-Jährige nach dem Abpfiff. Statt ins Tor war der Ball Darmstadts Keeper Marcel Schuhen an den Rücken gesprungen, von dort an den Pfosten und dann zur Seite weg.

Der KSC steht mit vier Siegen und vier Remis zumindest bis Sonntag auf Rang drei. Dann könnten Hannover 96 und der 1. FC Magdeburg noch vorbeiziehen. Tabellenführer Fortuna Düsseldorf kann mit einen Sieg im Topspiel gegen den HSV weiter davonziehen.

Durch die Länderspielpause bestreitet der KSC gut zwei Wochen kein Pflichtspiel. Die nächste Begegnung steigt am 20. Oktober beim Aufsteiger vom SSV Ulm.

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