Fußball | Bundesliga

"Wir müssen der Jäger bleiben": Der Glaube beim FSV Mainz 05 ist zurück

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Redakteur/in
dpa
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Johann Schicklinski

Der 4:0-Erfolg gegen Darmstadt 98 fühlte sich für Mainz 05 wie ein Befreiungsschlag an. Spieler und Fans wittern neue Hoffnung im Abstiegskampf der Bundesliga.

Die Profis des FSV Mainz 05 feierten mit ihren Fans nach dem klaren 4:0-Sieg gegen Schlusslicht Darmstadt 98 so ausgelassen, als hätten sie gerade den Klassenverbleib in der Bundesliga perfekt gemacht. Wohin man schaute, überall glückliche Gesichter. Es ist offensichtlich sehr viel abgefallen. Dabei hat sich die Situation der Rheinhessen im Abstiegskampf nicht entscheidend verändert.

Mainz glaubt an den Klassenerhalt. DEIN FSV #103 | SWR Sport

Martin Schmidt: "Der Abstand nach vorn ist geringer geworden"

"Die Spannung bleibt hoch. Jeder, der auf die Tabelle schaut, sieht, dass es nach hinten weiter nur ein Punkt ist. Aber der Abstand nach vorn ist geringer geworden", fasste FSV-Sportdirektor Martin Schmidt die Lage zusammen.

Mit 23 Zählern belegen die 05er weiter den Relegationsplatz 16 - knapp vor dem 1. FC Köln auf dem direkten Abstiegsplatz. Doch zum rettenden Ufer, wo der VfL Bochum verweilt, sind es jetzt nur noch drei Zähler. Schmidt gab daher die Marschroute vor: "Wir wollen näher an die Mannschaften vor uns herankommen und Druck ausüben, damit sie nervös werden. Das schaffen wir mit jedem Sieg. Deshalb müssen wir Schritt für Schritt weitermachen und dürfen niemals aufgeben."

Ahnlich sah es Sportvorstand Christian Heidel. "Wir haben das Gefühl, dass wir wieder in der Verlosung sind", sagte Heidel. Die 05er sieht er vor den letzten sechs Spielen psychologisch im Vorteil: "Wenn man sich die Mannschaften anschaut, sind wir sicherlich die Mannschaft, die aktuell am meisten punktet. Wir haben etwas zu gewinnen. Bochum hat etwas zu verlieren."

Trainer Bo Henriksen ist hochzufrieden

Der Erfolg gegen den designierten Absteiger aus Darmstadt, der nun schon neun Punkte Rückstand auf die Mainzer hat, soll die 05er im heißen Saison-Endspurt beflügeln. "Dieses Erlebnis war wichtig für die Mannschaft", befand Trainer Bo Henriksen. "Wir müssen weiter der Jäger bleiben."    

Im Duell mit dem Aufsteiger machten seine Schützlinge vieles richtig. Die Defensive stand stabil, und nach vorn wurde immer wieder Druck ausgeübt. Andreas Hanche-Olsen (32. Minute) mit seinem ersten Saisontor, Brajan Gruda (60.) und Jae-sung Lee (80./84.) mit einem Doppelpack schossen den auch in dieser Höhe verdienten Sieg vor 33.000 Zuschauern heraus.

"Riesenkompliment an die Mannschaft"

"Riesenkompliment an die Mannschaft, dass sie dem Druck Stand gehalten hat", lobte Schmidt. Wie der Sportdirektor sprachen alle Beteiligten im Anschluss von einem sehr wichtigen Erfolg im Abstiegskampf. "Wir wussten, wie entscheidend das heute ist", sagte Gruda und richtete den Blick umgehend voraus: "Es ist noch alles möglich, wir bleiben dran und geben Gas. Wir wollen weiter nach oben, das ist klar."

Nächstes Heimspiel vor der Brust

Dabei können sich die Mainzer auf die bedingungslose Unterstützung ihrer Fans verlassen. Die sorgten schon vor dem Anpfiff für Gänsehaut-Atmosphäre und trieben ihre Lieblinge das gesamte Spiel lang an. "Die ganze Stadt und das Team sind eine Einheit. Mainz bleibt eins, niemals aufgeben. Das ist die Parole, die gelebt wird auf dem Platz und den Tribünen. Das spüren auch die Gegner, die hierherkommen", sagte Schmidt.

Dies stärkt den Glauben an die Rettung, die jedoch kein Selbstläufer wird. Schmidt mahnte daher: "Wir sollten nicht auf die Ergebnisse der anderen schauen. Das wäre nur ein Hoffen, Bangen und Beten und würde uns nichts bringen. Nur weil wir uns etwas wünschen, passiert es nicht. Wir müssen unsere Punkte selbst holen."

Die nächste Gelegenheit dazu bietet sich am kommenden Samstag im Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim.   

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