Ein Punkt. Nur noch ein Punkt! Der FSV Mainz 05 ist dem Klassenerhalt im Endspurt eines quälenden Bundesliga-Jahres ganz, ganz nah - fürs Feiern war es aber nach einem 3:0 (3:0) gegen eine ganz schwache B-Elf des Champions-League-Finalisten Borussia Dortmund noch zu früh.
Das soll beim VfL Wolfsburg nachgeholt werden: Die Mainzer gehen mit glänzenden Aussichten auf den Klassenerhalt ins Saisonfinale am kommenden Samstag. Durch den klaren Erfolg rückten die 05er auf den 15. Tabellenplatz vor und stehen nun zwei Punkte vor dem Relegationsrang, auf den Union Berlin abgestürzt ist. Aufgrund der deutlich schwächeren Tordifferenz muss Union erst einmal gewinnen, damit Mainz noch gefährdet ist, das Schreckgespenst des direkten Abstiegs ist bereits vertrieben.
Bo Henriksen: "Wir wissen, dass wir alles schaffen können"
"Das wichtigste ist, dass die Spieler ein gutes Gefühl nach dem Spiel haben", sagte Mainz-Trainer Bo Henriksen nach dem Spiel am SWR-Mikrofon. "Wir haben ein sehr gutes Spiel gemacht und wissen, dass wir alles schaffen können." Leandro Barreiro (12.) und Jae-Sung Lee (19., 23.) sorgten früh für klare Verhältnisse. Der BVB präsentierte sich nach dem furios gewonnenen Champions-League-Halbfinale unter der Woche in Paris auf zehn Positionen verändert - und lethargisch wie fehleranfällig. Fest steht nun, dass Dortmund die Saison auf Platz fünf beenden wird. "Ich freue mich trotzdem auf die nächsten Wochen", so Marco Reus nach der Partie.
"Alle in Rot gegen Dortmund", lautete die von den 05ern vor der Partie ausgegebene Losung, die lautstarken Fans folgten gehorsam. Dabei stand Mainz wegen des Kölner Siegs gegen Union unter Zugzwang, die Last war dem Team jedoch nicht anzumerken. Ein Freistoßkracher an die Latte von Nadiem Amiri (7.) und ein Kopfball von Silvan Widmer (8.) hätten fast die frühe Führung bedeutet. Die fiel, als Widmer Barreiro bediente, der links unten einschoss. Mainz blieb am Drücker, Dortmund fehlerhaft: BVB-Keeper Alexander Meyer schob Lee einen Freistoß in die Füße, der bedankte sich und erhöhte.
Zentner kann sich auszeichnen
Gegen einen luftig verteidigenden BVB dauerte es nur vier Minuten bis zum nächsten Mainzer Glücksschrei: Nach einem Einwurf bediente erneut Barreiro den im Rückraum lauernden Lee. Auf der anderen Seite durfte sich Torwart Robin Zentner nach einem Distanzschuss von Mateu Morey auszeichnen (27.). Lee und Barreiro vergaben Möglichkeiten für das vierte Mainzer Tor (34.). Das wäre beinahe direkt nach Wiederanpfiff gefallen, doch die Rheinhessen scheiterten mehrfach an Meyer und der BVB-Abwehr (46.). Dem vermeintlichen 1:3 durch Youssoufa Moukoko wurde wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verweigert (53.). Dortmund präsentierte sich nun aktiver und übernahm phasenweise die Spielkontrolle, Mainz verteidigte diszipliniert.