9. November, 17:26 Uhr - Der Mainzer Spieler Paul Nebel kämpft sich durch den Fanblock zum Mikrofon. Zuvor hatte der Mann aus der eigenen Jugend sein erstes Bundesligator geschossen. Alle, die es in der Arena mit den 05ern halten, setzen sich für einen kurzen Moment, ehe die Siegesfeier auf den Rängen weitergeht. "Wir singen humba humba humba tätärä." So freuen sich Nebel und Mainz über den ersten Heimerfolg der laufenden Saison.
Paul Nebel: "Always believe"
Sein erstes Bundesligator bejubelte Nebel mit einer besonderen Geste: Er zeigte auf seinen linken Unterarm. Im Interview nach dem Spiel verriet er: "Das habe ich einer Person versprochen, dass ich diesen Jubel mache. Das ist mein Tattoo mit einem Spruch, der mir vieles bedeutet." Der Spruch: 'Always believe'. Das entscheidende 3:1 bedeute ihm viel und er hoffe, dass noch einige Tore dazukommen würden, so der 22-Jährige nach dem Spiel.
Viel Geduld war nötig bis zum ersten Heimerfolg
Der FSV Mainz 05 hat seit 182 Tagen auf diesen Heimsieg gewartet. Zwei Unentschieden und drei Niederlagen zeigten die Mainzer in der Bundesliga dem heimischen Publikum, dazu die Niederlage im DFB-Pokal gegen Bayern München. Welcher Gegner käme da gelegener als Borussia Dortmund, die auswärts gerade einmal einen Punkt in der laufenden Bundesliga Saison holen konnten. Das kriselnde Team aus dem Ruhrpott, gegen das die Mainzer in der zurückliegenden Saison am 11. Mai den letzten Heimdreier feiern konnten.
Lee in der ersten Hälfte überall - Premierentor von Nebel
Für den ersten kollektiven Aufschrei im Stadion sorgte Jae-sung Lee in der 28. Spielminute. Oder genauer gesagt Emre Can, der Lee brutal gefoult hatte. Die Konsequenz: Rot für den Kapitän des BVB. Acht Minuten später dann lies der Südkoreaner die Mainzer Anhänger in der ausverkauften Arena jubeln. Per Kopf zum 1:0 (36.). Lee war gefühlt überall zu finden. Unglücklicherweise aus Mainzer Sicht auch im eigenen Strafraum. Nach seinem Foul an dem Ex-Stuttgarter Serhou Guirassy und dessen verwandeltem Elfer drückte das 1:1 die Stimmung (40.). Doch noch vor der Pause war es Jonny Burkardt, der die Mainzer wieder in Führung brachte (45+3). In der 54. Minute war es dann Zeit für die Premiere: Das erste Bundesligator von Paul Nebel, 3:1, und damit der letzte Treffer des Tages.
Bo Henriksen: "Alles war wirklich gut heute"
In der Hocke und mit einem Lächeln blickte auch FSV-Trainer Bo Henriksen nach dem Spiel zu den feiernden Fans. Vom 'Lieblingsgegner Dortmund' wollte der Däne im anschließenden Interview nichts wissen, obwohl es auch schon in der vergangenen Saison mit vier Punkten aus zwei Spielen gut für die Mainzer gegen die Schwarz-Gelben lief. Für den 49-Jährigen war vor allem wichtig, dass die Hausherren eine gute Leistung gezeigt haben. "Wir haben Power, wir haben Glaube, wir haben Mut."
Kiel und Hoffenheim warten nach der Länderspielpause
Nach der Länderspielpause will Mainz gegen Hoffenheim (01.12) die Heimbilanz weiter verbessern. Zuvor wartet auswärts Holstein Kiel (24.11) auf die 05er.