Nein, man hatte nicht das Gefühl, dass Bo Henriksen da über den Tabellen-16. der Bundesliga spricht, den er nach der Entlassung von Jan Siewert übernommen hat und der aus bislang 21 Bundesliga-Spielen einen kümmerlichen Sieg geholt hat.
Stattdessen wirkte der 49-Jährige energiegeladen, betonte immer wieder die Stärke des Mainzer Kaders und vermittelte den Eindruck, dass es praktisch nur darum gehe, die Blockade im Kopf zu lösen. Alles an seinem Auftritt strahlte aus: Scheitern ist kein Option.
Henriksen ist authentisch
Mutig sein, sich Dinge trauen, sich gegenseitig vertrauen. All das soll die Rheinhessen unter dem neuen Trainer auszeichnen. Angst haben dürfe man dagegen nicht im Abstiegskampf. "Alles, wovor wir im Leben Angst haben, wird passieren", sagte Henriksen. "Wenn du nicht ängstlich bist, und dich traust, auch den Fehlern ins Auge zu sehen, dann hast du eine gute Chance zu gewinnen. Deswegen habe ich immer gewonnen."
Worte, die so oder ähnlich auch aus einem Motivationsseminar stammen könnten, aber: Henriksen ist dabei authentisch. Er wirkt, als könne er ein Team mitreißen. "Ich glaube, der könnte 'ne Kuhherde zu Siegern motivieren", ist einer vielen positiven Kommentaren im Youtube-Stream zur ersten Pressekonferenz des Dänen.
Mainz 05 muss gegen Augsburg gewinnen
In seiner Heimat wird Henriksen aufgrund seiner impulsiven Art mitunter auch mit 05-Klublegende Jürgen Klopp verglichen. "Ich kenne ihn nicht persönlich", sagte der Däne über Klopp. "Aber es wirkt, als würden alle seine Spieler ihn lieben." Der neue Mainzer Trainer setzt auf eine emotionale Verbindung zum Team. Das wird schon bei seinem ersten Termin mehr als deutlich.
Vier Punkte haben die Mainzer Rückstand auf den Relegationsrang. Gar neun sind es bis zum ersten Nichtabstiegsplatz. Am Samstag können sie gegen den FC Augsburg den ersten Schritt machen, um den Abstieg noch abzuwenden. Stark genug dafür sind sie, wenn man Bo Henriksen vertrauen mag.