Fußball | Bundesliga

Mainz 05 stellt neuen Trainer Bo Henriksen vor

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Michael Richmann

Auf der Suche nach einem neuen Trainer ist Mainz 05 in Zürich fündig geworden. Bo Henriksen übernimmt die Rheinhessen.

Der Däne Bo Henriksen soll Mainz 05 zum Klassenerhalt führen. Der 49-jährige Däne kommt vom Schweizer Super-League-Team FC Zürich zum Tabellen-Vorletzten der Bundesliga, der sich am Montag nach elf sieglosen Spielen in Serie von Jan Siewert getrennt hat. Mainz 05 hat bislang nur zwölf Punkte. Damit haben die Rheinhessen vier Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und neun Punkte Rückstand auf Union Berlin auf Platz 15.

Mit Henriksen setzen die 05er auf eine externe Lösung statt Benjamin Hoffmann als Cheftrainer zu installieren. Der 44-Jährige hatte im vergangenen Jahr mit der Mainzer U19 die deutsche Meisterschaft geholt. Seit Januar trainiert Hoffmann die Mainzer U23. Ob Sören Hartung und Niko Bungert Co-Trainer bleiben, ist laut Heidel noch offen. Klar ist, dass Henriksen einen Co-Trainer mitbringen wird. Nach Informationen des "kicker" soll das Michael Silberbauer sei, der zuletzt den FC Utrecht in den Niederlanden trainierte.

05er brauchen Aufbruchstimmung

Henriksen, der einen Vertrag bis 2026 unterschrieben hat, will dem 05er-Team den Glauben an die eigene Stärke wieder vermitteln. "Sie sind Fußballer. Normalerweise lieben sie es, Fußball zu spielen. Aktuell lieben sie es nicht, weil sie verängstigt sind", sagte Henriksen bei seiner Vorstellung. Bis zum Spiel gegen den FC Augsburg will der neue Trainer eine Aufbruchstimmung erzeugen. "Ich sehe eine Mannschaft mit guten Spielern und Qualität, die aber kein Selbstvertrauen hat. Wir müssen mutig sein. Ich weiß, dass wir gewinnen können. Ich habe das schon oft gemacht. Ich bin noch nie abgestiegen."

Der Däne setzt stark auf Themen wie Motivation und Überzeugung an die eigenen Stärken. Hinten reinstellen und die Punkte ermauern will er im Kampf gegen Abstieg jedenfalls nicht. "Ich will Power-Fußball spielen lassen. Das Wichtigste ist aber, zu gewinnen" sagte Henriksen, der mit großer Begeisterung über seine neue Aufgabe sprach.

Klopps Erben - Die Trainer von Mainz 05

Die Trainer des FSV Mainz 05
Der heute vielleicht beliebteste Trainer Deutschlands hatte seine Anfänge bei Mainz 05. Jürgen Klopp holte in 102 Spielen im Schnitt 1,13 Punkte. Danach zog es ihn zum BVB. Bild in Detailansicht öffnen
Jörn Andersen bei Mainz 05
Jörn Andersen übernahm 2008 den Trainerposten von Jürgen Klopp und stieg direkt in die Bundesliga auf. Nach der Niederlage im DFB-Pokal beim Regionalligisten VfB Lübeck wurde der Däne aber noch vor seinem ersten Bundesliga-Spiel entlassen. Bild in Detailansicht öffnen
Die Trainer des FSV Mainz 05
Thomas Tuchel wurde im August 2009 Nachfolger von Andersen. In seiner fünf Jahre langen Amtszeit gelang ihm ein Punkteschnitt von 1,41. Wie sein Vorgänger schloss sich auch Tuchel nach seiner Zeit am Bruchweg Borussia Dortmund an. Bild in Detailansicht öffnen
Die Trainer des FSV Mainz 05
Im Juli 2014 übernahm Kasper Hjulmand das Kommando am Mainzer Bruchweg. Diese Liebesbeziehung hielt aber nicht lang: Nach 21 Partien und einem Punkteschnitt von nur 1,05 Punkten musste Hjulmand im Februar 2015 schon wieder gehen. Bild in Detailansicht öffnen
Die Trainer des FSV Mainz 05
Nach dem Aufstieg mit der zweiten Mannschaft durfte sich Martin Schmidt ab Februar 2015 auch als Cheftrainer der Profis beweisen. Seine Bilanz bis Amtsende im Mai 2017: Qualifikation für die Europa League und ein Punkteschnitt von 1,30. Bild in Detailansicht öffnen
Die Trainer des FSV Mainz 05
Weil es bei Schmidt so gut funktioniert hatte, zauberte Mainz 05 gleich den nächsten Cheftrainer aus der eigenen Tasche: Der langjährige Spieler und Jugendtrainer Sandro Schwarz durfte bei seinem Herzensclub ab der Saison 2017/18 die Profis betreuen. Nach zwei Jahren und 78 Spielen endete das Engagement. Sein Resümee: Ein Punkteschnitt von 1,09. Bild in Detailansicht öffnen
Die Trainer des FSV Mainz 05
Kurze Zeit später kam Achim Beierlorzer zu den Rheinhessen. Nach dem gefeierten Klassenerhalt am Ende der Saison 2019/2020 blieb jedoch der sportliche Erfolg aus und Mainz 05 stellte Achim Beierlorzer als Cheftrainer frei. Bild in Detailansicht öffnen
Die Trainer des FSV Mainz 05
Ein Lichte ging in Mainz nicht auf, als Jan-Moritz die Profis im September 2020 übernahm. Nach elf Spielen und einem Schnitt von nur 0,55 Punkten wurde Jan-Moritz Lichte freigestellt. Bild in Detailansicht öffnen
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Eine Liebesgeschichte, wie sie schöner und tragischer nicht sein könnte: Von 2007 bis 2014 machte Bo Svennson insgesamt 109 Bundesligaspiele für Mainz 05, um dann ab 2015 erst die U16, dann 2016 die U17 und 2017 die U19 zu übernehmen. Diese Romanze fand ihren Höhepunkt, als Svennson 2021 den Cheftrainerposten übernehmen durfte. Doch nach etwa zweieinhalb Jahren wurden Svennson und seine Mainzer mit der Erfolgslosigkeit konfrontiert, was dazu führte, dass Svennson zurücktrat. Bild in Detailansicht öffnen
Die Trainer des FSV Mainz 05
Das Erbe Svennsons ging an Jan Siewert. Nach furiosem Start mit einem 2:0 Sieg gegen RB Leipzig Anfang November konnte Siewert allerdings keines seiner verbliebenen elf Spiele gewinnen und wurde deshalb am 12. Februar entlassen. Seine magere Bilanz: 0,75 Punkte pro Spiel. Bild in Detailansicht öffnen

Mainz 05 bekommt einen emotionalen, offenen und meinungsstarken Trainer

Laut Heidel ist Henriksen "ein sehr emotionaler, offener und meinungsstarker Charakter, der eine unglaublich positive Energie ausstrahlt". Henriksen sei es "in seiner Karriere wiederholt und unter sehr verschiedenen Voraussetzungen gelungen [...], Mannschaften zu formen und dabei einen gleichermaßen pragmatischen, aber auch mutigen und schlussendlich erfolgreichen Fußball spielen zu lassen".

In seiner Heimat wird Henriksen aufgrund seiner impulsiven Art mitunter auch mit 05-Klublegende Jürgen Klopp verglichen. "Ich kenne ihn nicht persönlich", sagte der Däne über Klopp. "Aber es wirkt, als würden alle seine Spieler ihn lieben." Der Trainer setzt auf eine emotionale Verbindung zum Team. Das wird schon bei seinem ersten Termin als 05-Coach deutlich.

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Henriksen kommt aus Zürich zu Mainz 05

Henriksen begann seine Karriere 2006 beim dänischen Drittligisten Brønshøj Boldklub, mit dem er 2010 in die zweite dänischen Liga aufstieg. Vier Jahre später wechselte er zum Zweitligisten AC Horsens und führte das Team von der dänischen Ostküste 2016 in die Superliga. Nach sechs Jahren in Horsens heuerte Henriksen für ein Jahr beim FC Midtjylland an und wurde mit dem Team 2022 dänischer Vizemeister und Pokalsieger.

Zuletzt trainierte er den FC Zürich, der aktuell auf Platz drei der Schweizer Liga steht. Allerdings hatte Henriksen bereits vor wenigen Tagen angekündigt, den Verein im Sommer verlassen zu wollen. Seit Dienstag ist klar: Henriksen geht schon jetzt neue Wege.

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Michael Richmann