Elf der zwölf Klubs haben unter dem Namen "Geschäftsplan Frauen-Bundesliga Projekt" eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) gegründet. Topklub VfL Wolfsburg soll eng mit der GbR kooperieren, kann aber "aus konzerninternen Gründen" der Gesellschaft nicht beitreten.
Zweck des Zusammenschlusses ist laut einer Mitteilung "die konzeptionelle Entwicklung und Ausrichtung der Frauen-Bundesliga in ein sich selbst tragendes und eigenständiges Ökosystem". Für die Umsetzung hat sich aus den Vereinen heraus eine Taskforce formiert, die von allen Klubs das Mandat erhalten hat. In dem Gremium sind Wolfsburg, Frankfurt, Bayern München, RB Leipzig, der 1. FC Köln, die TSG Hoffenheim, die SGS Essen, der SC Freiburg und Werder Bremen vertreten.
Auch der DFB, unter dessen Dach die Bundesliga organisiert ist und der für die kommende Saison bereits die Aufstockung der Eliteklasse von 12 auf 14 Mannschaften beschlossen hat, sitzt mit am Tisch. Die Taskforce soll "einen eigenen und unabhängigen Geschäftsplan" für die Liga entwickeln, "inklusive der daraus abzuleitenden Maßnahmen".
Freiburg und Hoffenheim sind überzeugt
Bei den Vereinen aus dem Südwesten findet die Gründung Anklang. "Gemeinsam möchten wir die Sichtbarkeit des Frauenfußballs in der Öffentlichkeit erhöhen und daran arbeiten, die Rahmenbedingungen für Clubs und Profispielerinnen zu verbessern", wird Birgit Bauer-Schick, Bereichsleiterin für Frauenfußball beim SC Freiburg, in einer Mitteilung zitiert. "Unser Ziel ist es, dass die Frauen-Bundesliga, auch mithilfe eines verstärkten Fokus auf Nachwuchs- und Talentförderung, einen spannenden, ausgeglichenen sportlichen Wettbewerb, höhere Zuschauer- und Fanzahlen und dadurch langfristig eine noch tiefere gesellschaftliche Verankerung erfährt – und sich über diesen Weg perspektivisch wirtschaftlich selbst trägt."
Auch bei der TSG Hoffenheim blickt man nach der Neugründung optimistisch in die Zukunft. "Die Gründung der Taskforce ist das Ergebnis einer sehr intensiven Auseinandersetzung mit den Zukunftsperspektiven der Frauen-Bundesliga und der Weiterentwicklung in einem wirtschaftlich herausfordernden Umfeld", so Abteilungsleiter Ralf Zwanziger. "Ein sehr zielführender Diskurs zwischen den Vereinen, an dem sich auch Entscheider aus dem Männerfußball sowie Vertreterinnen und Vertreter des DFB konstruktiv beteiligt haben, war die Grundlage, um die nächsten Schritte in der Entwicklung hin zu einer wirtschaftlich eigenständigen sowie attraktiveren und wettbewerbsfähigen Liga zu erarbeiten."
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Wichtiger Schritt zu attraktiver Liga
Der aus dem Frühjahr 2023 stammende Professionalisierungsplan des DFB war Grundlage für die Klubs, "sich weiterführend proaktiv mit Inhalten zu Wachstumspotenzialen und strategischen Zukunftsszenarien zu befassen" und mündete nun in der Gründung der Gesellschaft.
"Die Frauen-Bundesliga steht sowohl national als auch international vor großen Herausforderungen. Ein wesentlicher Grund hierfür ist die Tatsache, dass die Klubs durch den stark wachsenden Markt des Frauenfußballs mit einem immer größer werdenden Ausgabendruck umgehen müssen", sagte Frankfurts Frauenchefin Katharina Kiel: "Die Gründung der Taskforce ist ein sehr wichtiger Schritt hin zu einer attraktiven und wettbewerbsfähigen Liga und gleichzeitig Ausdruck der Einheit unter den Klubs."