Schiedsrichterin Fabienne Michel

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DFB-Schiedsrichter-Chef Knut Kircher: Fabienne Michel könnte bald Bundesliga pfeifen

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Autor/in
Johann Schicklinski

Seit Sommer ist Knut Kircher Schiedsrichter-Chef des DFB. In der Sendung SWR Sport prognostizierte der 55-Jährige, dass die Mainzerin Fabienne Michel die nächste Frau sein wird, die zukünftig in der Bundesliga pfeift.

"Ich denke schon, dass bald die nächste Frau in der ersten Liga pfeifen wird. Wir haben Fabienne Michel in der 3. Liga. Sie macht dort wirklich einen sehr guten Job, deshalb hat sie deutliche Chancen, weiter nach oben zu kommen", sagte Kircher und kündigte an, dass ein Aufstieg der Unparteiischen sogar schon recht zeitnah geschehen könnte: "Ich glaube, dass wir da gar nicht mehr so lange warten müssen bei der Entwicklung, die sie gerade nimmt."

Seit Sommer 2023 pfeift die 30-jährige Michel in der 3. Liga. Kurz zuvor hatte sie im Mai 2023 das DFB-Pokalfinale der Frauen zwischen dem VfL Wolfsburg und dem SC Freiburg (4:1) geleitet.

Fabienne Michel ist Schiedsrichterin des Jahres 2024

In ihrem ersten Jahr in der 3. Liga machte Michel einen so guten Job, dass sie vor kurzem als "DFB-Schiedsrichterin des Jahres" ausgezeichnet wurde. Die Unparteiische, die für den TSV Gau-Odernheim pfeift, war im Rahmen des Frauen-Supercups zwischen dem FC Bayern und dem VfL Wolfsburg (1:0) am 25. August dieses Jahres ausgezeichnet worden. Ein weiterer Höhepunkt für sie, nachdem sie kurz zuvor das Hauptrundenspiel im DFB-Pokal der Männer zwischen Villingen und Heidenheim (0:4) leiten durfte.

Einsätze in der 2. Liga und später in der Bundesliga wären also die nächsten logischen Schritte für Michel auf der Karriereleiter. Sie könnte damit Nachfolgerin von Bibiana Steinhaus-Webb werden. Die Niedersächsin war 2017 als erste Frau in die Riege der Bundesliga-Schiedsrichter aufgestiegen und später auch international bei Männer-Spielen zum Einsatz gekommen. Bis 2020 leitete Steinhaus-Webb insgesamt 23 Begegnungen im deutschen Oberhaus.

Bibiana Steinhaus-Webb war eine Pionierin

Ihr letztes Spiel hatte die siebenmalige Schiedsrichterin des Jahres im Herbst 2020 beim Supercup zwischen Bayern München und Borussia Dortmund geleitet. Nach Beendigung ihrer aktiven Laufbahn als Schiedsrichterin war sie unter anderem als Video-Assistentin und als ARD-Schiedsrichterexpertin bei der Heim-EM 2024 tätig. Künftig wird Steinhaus-Webb im Auftrag der FIFA als Leiterin der Frauenabteilung der "Schiedsrichtersubdivision" die Entwicklung des Frauenschiedsrichterwesens vorantreiben und mitgestalten.

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Johann Schicklinski