Die Kraichgauer gewannen das Kellerduell in der Fußball-Bundesliga gegen den Tabellenletzten Bochum mit 3:1 (1:0) und feierten vor 19.281 Zuschauern ihren ersten Liga-Sieg seit dem ersten Spieltag. Andrej Kramaric traf in der 11. Minute, Marius Bülter erhöhte nach der Pause (64.). Bochum gelang durch Cristian Gamboa der Anschlusstreffer (76.). In der 89. Minute parierte TSG-Keeper Oliver Baumann einen Strafstoß von Lukas Daschner, dann sorgte Haris Tabakovic (90.+3) für die Entscheidung.
"Ein extrem wichtiger Sieg, auch für das Gefühl: Wir können gewinnen", resümierte Torhüter Baumann nach dem Spiel. "Aber trotzdem ärgert es mich, dass wir das Spiel hinten heraus eigentlich aus der Hand geben."
Kramaric in der ersten Halbzeit überall zu finden
Nach dem schlechten Start in die Saison 2024/25 mit nur einem Sieg aus sechs Spielen stand die TSG Hoffenheim im Kellerduell gegen den VfL Bochum gehörig unter Druck. Vor der Partie hatte TSG-Cheftrainer Pellegrino Matarazzo gesagt, dass es jetzt darum gehe "zu liefern. Wir wollen die drei Punkte bei uns behalten." Und seine Mannschaft schien dem Coach gut zugehört zu haben. In den ersten 45 Minuten spielten - angetrieben vom fleißigen Stürmer Kramaric - fast nur die Gastgeber. Kramaric war gerade in der ersten Halbzeit der mit Abstand auffälligste Spieler auf dem Platz und an nahezu jeder Offensivaktion der Hoffenheimer beteiligt.
Jedoch: Es sprang nur ein Tor aus der Überlegenheit raus. Nach dem 1:0 in der 11. Minute hätte allein Kramaric die Führung dreimal weiter ausbauen können. Er scheiterte aber entweder an VfL-Torhüter Patrick Drewes oder an der Latte. Auch Bülter verpasste bei zwei Gelegenheiten das Tor knapp.
Bülters zweiter Treffer zählt
Nach der Pause zeichnete sich zunächst ein ähnliches Bild ab. Die TSG spielte nicht wie ein Team, das im Tabellenkeller steht. Das Offensiv-Duo Kramaric/Bülter nahm die VfL-Defensive weiter auseinander. In der 51. Minute hatte Bülter noch Pech, als sein Treffer zum vermeintlichen 2:0 wegen einer knappen Abseitsstellung nach VAR-Überprüfung aberkannt wurde. "Ich verstehe nicht, warum der Treffer nicht zählt", fragte sich Trainer Matarazzo nach der Partie. "Es wurde Abseits gepfiffen, aber ich verstehe nicht warum. Das muss mir mal jemand erklären." Eine Viertelstunde später durfte Bülter dann aber doch jubeln. Der junge Tom Bischof schickte den Angreifer mit einem schönen Steilpass über die rechte Seite und der hämmerte die Kugel ins kurze Eck.
Baumann hält Elfmeter und Hoffenheimer Führung fest
Die 2:0-Führung brachte den Gastgebern jedoch keine Sicherheit. In der 76. Minute verkürzte Gamboa durch einen platzierten Flachschuss auf 1:2, Hoffenheim zitterte. "Dass wir Bochum so ins Spiel kommen lassen, darf nicht passieren. Wir müssen das ganz erwachsen zu Ende spielen, viel aktiver verteidigen", ärgerte sich Baumann.
Kurz vor Schluss hätte Bochum den Spielverlauf auf den Kopf stellen und sogar noch ausgleichen können. Nach einem Foul von Kevin Akpoguma an Ibrahima Sissoko am Strafraumrand hatte Daschner die große Chance, vom Punkt zum Ausgleich zu kommen. Er scheiterte mit seinem schwach geschossenen Elfmeter aber an Nationaltorhüter Baumann. In der Nachspielzeit machte der eingewechselte Tabakovic mit seinem ersten Tor für die TSG Hoffenheim alles klar. "Es war ein sehr wichtiger Sieg", fasste es Matarazzo erleichtert zusammen. "Es geht nicht nur um die Tabelle, sondern auch um die Punkte."
Hoffenheim in Europa League gefordert
Durch den 3:1-Erfolg verschafft sich die TSG im Tabellenkeller etwas Luft und klettert mit nun sieben Punkten vorerst auf den 14. Tabellenplatz. Viel Zeit zum Durchatmen gibt es aber nicht für die Kraichgauer. Bereits am kommenden Donnerstag müssen die Kraichgauer in der Europa League antreten. Sie reisen zum portugiesischen Klub FC Porto (24.10., ab 20:55 Uhr live im Audiostream bei SWR Sport). Am kommenden Bundesliga-Spieltag kommt es zum BW-Duell mit dem 1. FC Heidenheim (Sonntag, 27.10.2024, 19:30 Uhr).