Nach DFB-Sieg gegen die Niederlande

Bundestrainer Julian Nagelsmann sieht Oliver Baumann derzeit "Tick" vor Alexander Nübel

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Redakteur/in
dpa, SID
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Sophie Salmen

Oliver Baumann ist nach seinem Länderspiel-Debüt gerührt. Die Teamkollegen feiern den Torwart in der Kabine nach dem langen Anlauf bis zum ersten Einsatz. Bundestrainer Julian Nagelsmann sieht ihn aktuell vorne.

Oliver Baumann war überglücklich und gerührt zugleich nach seinem sehr guten Torwartdebüt mit 34 Jahren und nach vier Jahren Wartezeit auf der Ersatzbank. Die Mannschaft habe den Hoffenheimer nach dem 1:0 im Fußball-Klassiker gegen die Niederlande in der Kabine gefeiert, berichtete Julian Nagelsmann. Und noch etwas verriet der Bundestrainer: Baumann hat jetzt endlich auch die Medaille, die ihn als echten Fußball-Nationalspieler ausweist. "Alle Spieler kriegen eine Medaille, wenn sie ihr Debüt feiern. Die von Olli lag schon vier Jahre im Koffer", erzählte Nagelsmann.

Jetzt hat sie der zuvor mehr als 20 Mal für den DFB-Kader nominierte Torwart, der bei der Heim-EM im Sommer die Nummer drei hinter dem am Montagabend in der Münchner Arena verabschiedeten Manuel Neuer und dem aktuell verletzten Marc-André ter Stegen war. "Es ist ein Traum in Erfüllung gegangen", sagte die langjährige Nummer Eins der TSG Hoffenheim am ARD-Mikrofon.

DFB-Debütant Baumann: "Extrem stolz"

"Ich bin froh, extrem froh, dass wir gewonnen haben, bin extrem froh über unsere Teamleistung", sagte Baumann. "Extrem stolz" war er auch nach seinen ersten 90 Minuten im DFB-Tor. "Ich habe versucht, mein Spiel zu machen, der Mannschaft zu helfen."

Das tat er. Ruhig am Ball. Konzentriert. Zuverlässig. Kurz vor Schluss hatte er seine spektakulärste Szene, als er bei einem gefährlichen Schuss des Dortmunders Donyell Malen mit einer Parade den Sieg festhielt. "Den Flatterball muss man erstmal haben", lobte Nagelsmann, der die Note eins an Baumann vergab. "Am Ende ist es der Job, den du erfüllen willst, und der Anspruch, dem du gerecht werden willst", zeigte sich Baumann angesichts des Lobs bescheiden. "Ich bin froh, dass es so geklappt hat."

Nagelsmann: Baumann derzeit "einen Tick stärker" als Nübel

Aus dem Torwartthema sei erstmal der mediale Druck raus, nachdem auch Alexander Nübel beim 2:1 in Bosnien-Herzegowina ein ordentliches Länderspieldebüt gezeigt hatte, meinte der Bundestrainer. Baumanns Debüt freilich war eindrucksvoller. Der Ältere hat nun leicht die Nase vorne im Kampf um die Rolle des ersten Platzhalters der noch monatelang verletzten Nummer eins ter Stegen. "Die aktuelle Saison ist Olli einen Tick stärker als Alex", sagte Nagelsmann. Aber Fußball sei ein Tagesgeschäft. "Ich bin kein Hellseher und weiß nicht, wie ihre Performance in den nächsten Wochen weitergeht."

Es kann ja immer was passieren, letztlich zähle "die Leistung in der Liga". Und falls einer der beiden Kandidaten da "zehn Tore kriegt", wie Nagelsmann nach Nübels ordentlichem Einstand am vergangenen Freitag gegen Bosnien und Herzegowina scherzte, dann wird er "eher nicht" mehr spielen. Die nächsten Länderspiele finden im November (16.11. gegen Bosnien-Herzegowin, 19.11. gegen Ungarn) statt.

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