Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Trainer Markus Anfang über Winter-Transfers: "Tür in beide Richtungen offen"

Stand
Das Interview führte
Marius Müller
Onlinefassung
Johann Schicklinski

Der 1. FC Kaiserslautern bereitet sich aktuell im Trainingslager auf Malta auf die Rückrunde in der 2. Liga vor. Trainer Markus Anfang sprach dort mit SWR Sport über die Situation im Sturm der Roten Teufel und mögliche Wintertransfers.

SWR Sport: Markus Anfang, wie bewerten Sie die Bedingungen, die der 1. FC Kaiserslautern hier im Trainingslager auf Malta vorfindet?
Markus Anfang: Wir haben nach der Ankunft frühzeitig das Training aufgenommen. Die Plätze sind gut, dadurch haben wir die Möglichkeit, viele Einheiten abzuhalten. Die Gegebenheiten drumherum sind auch total in Ordnung. Wir haben also alle Möglichkeiten für ein gutes Trainingslager.

Das vergangene Jahr endete mit einem kleinen Knall: Der Technische Direktor Enis Hajri gab seinen sofortigen Rücktritt bekannt. Wie haben Sie das aufgenommen?
Enis Hajri kam nach dem Spiel gegen Köln auf den Platz und hat uns dort mitgeteilt, dass es sein letztes Spiel war und das er aufhören wird. Das ist seine persönliche Entscheidung. Wir haben gut miteinander gearbeitet, aber das muss man dann akzeptieren und respektieren.

Sie sind jetzt rund ein halbes Jahr beim 1. FC Kaiserslautern. Wie sind Sie denn mittlerweile angekommen, was sind Ihre Eindrücke?
Der Verein hat nach wie vor eine große Strahlkraft und großes Flair. In einigen Bereichen haben wir auch schon versucht, diese infrastrukturell aufzupäppeln, weil es unabdingbar ist, sich mit der Zeit weiterzuentwickeln. Wir sind da auf einem guten Weg. Insgesamt sind die Fans und die Stimmung im Stadion immer noch bundesligareif, auch wenn das Stadion so ein bisschen in die Jahre gekommen ist. Im Verein als solches merkt man, dass er schwere Jahre hinter sich hat und dass es einige Probleme gab. Aber man ist dabei, sich für die Zukunft aufzustellen.

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Der FCK hat eine gute Hinrunde gespielt - trotz der zwei Niederlagen vor der Winterpause. Wie zufrieden sind Sie mit der Leistung Ihrer Mannschaft und wo sehen Sie noch Verbesserungspotenzial?
Das Spiel in Darmstadt (1:5, Anm. d. Red.) war eines der schlechtesten in der Hinrunde, das war schon ein Dämpfer. Dort haben wir uns in keinster Weise so präsentiert, wie wir das wollen. Es war aber auch das einzige Spiel, wo wir über die komplette Distanz schlecht waren. Insgesamt haben wir eine ordentliche Hinrunde gespielt, mit der Punkteausbeute können wir gut leben. Ich glaube trotzdem, dass wir uns in vielen Bereichen noch verbessern können - und das ist auch das, was wir den Jungs für die Rückrunde mitgeben müssen. Wir wollen im neuen Jahr einfach besser werden. Ob das zwangsläufig mehr Punkte bedeutet, weiß ich nicht, aber bei unserer Spielweise und unserer Spielanlage ist noch Luft nach oben.

Wenn Sie noch so viel Verbesserungspotenzial sehen: Wo soll es denn in der Rückrunde noch hingehen?
Wir wollen uns weiterentwickeln, das sehe ich unabhängig von der Punkteausbeute. Logisch: Wenn du alles umsetzt bist du in der Lage, viele Punkte zu holen. Aber das muss nicht immer im Einklang stehen, weil auch in der 2. Liga jeder gegen jeden gewinnen kann. Auch deshalb ist es wichtig, dass wir besser werden. Die Anderen werden auch besser werden.

Sehr wahrscheinlich wird sich beim FCK personell noch etwas tun. Es gibt Kandidaten für einen Abgang im Winter wie Boris Tomiak oder Aaron Opoku, die nur noch bis zum Sommer unter Vertrag stehen. Auf welcher Position würden Sie sich noch Verstärkungen wünschen?
Wenn alle gesund sind, haben wir bereits einen guten Konkurrenzkampf. Aber ich finde, wenn du Spieler bekommen kannst, die eine Qualität mitbringen, die du noch nicht hast, dann müssen wir versuchen, das umzusetzen. Ich denke da etwa an mehr Torgefahr aus dem Mittelfeld. Und wenn uns der ein oder andere Spieler noch verlassen sollte, müssen wir reagieren - obwohl ich lieber agiere. Wenn uns ein Spieler verlassen will, müssen wir so offen sein wie wir es sind, wenn ein Spieler zu uns kommen will, der uns besser machen kann. Die Tür ist in beide Richtungen offen.

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Gibt es Überlegungen, einen klassischen Mittelstürmer zu verpflichten?
Wenn es eine Möglichkeit gibt, die zu uns und unserer Art von Fußball passt, dann machen wir uns sicher auch Gedanken. Wobei wir auch überlegen müssen, mit wie vielen Stürmern wir in die Rückrunde gehen wollen. Wir haben neben unseren klassischen Stürmern einige weitere Spieler, die ebenfalls vorne drin spielen können. Wir müssen also auch aufpassen, uns nicht zu breit aufzustellen und damit die Tür für den einen oder anderen jungen Spieler zuzumachen.

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