Fußball | 2. Bundesliga

FCK-Trainer Funkel kritisiert Einstellung: "Es muss auch mal jemand auf den Tisch hauen!"

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Autor/in
Sebastian Zobel
Bild von Sebastian Zobel, Redakteur im SWR Studio Kaiserslautern
Stefan Kersthold

Seinen Start als FCK-Trainer hat sich Friedhelm Funkel sicher anders vorgestellt. Trotz der 0:4-Klatsche im Derby gegen den KSC ist der Trainer-Routinier zuversichtlich, die Roten Teufel vor dem Abstieg retten zu können.

Äußerlich wirkte Friedhelm Funkel nach dem Derby-Debakel gegen den Karlsruher SC zwar gelassen. Doch innerlich brodelte es auch in ihm. "Man kann Spiele verlieren, man kann auch ein Derby verlieren, aber nicht auf die Art und Weise, wie wir es gegen den KSC getan haben", betont Funkel im SWR Sport Podcast "Nur der FCK".

Den Ärger der Fans kann Funkel zu 100 Prozent nachvollziehen: "Auch wir waren verärgert und enttäuscht. Das ist doch auch was Positives, wenn die Fans sich Sorgen machen. Wenn ihnen der Verein, die Mannschaft, egal wäre, das wäre schlimm."

Friedhelm Funkel will mehr Einsatz von seinem Team sehen

Dass Friedhelm Funkel unzufrieden war, hat er die Mannschaft anfangs der Woche im Training spüren lassen: "Wir haben das Training ein bisschen intensiviert, weil ich glaube, dass wir mehr Dinge auf dem Platz umsetzen müssen, die auch mit Körperlichkeit zu tun haben. Ich glaube, dass die Mannschaft sehr lieb und brav ist. Das ist im Moment auch nicht der Idealfall. Es muss auch mal in der Kabine rauschen, es muss auch mal jemand auf den Tisch hauen."

Der FCK geht gegen den KSC unter - DEIN FCK #105 | SWR Sport

Die Frage ist: Hat Funkel genug Spieler im Kader, die auch mal auf den Tisch hauen können? "Das kann ich im Moment, und da bin ich ganz ehrlich, noch nicht zu 100 Prozent beantworten. Gegen den KSC habe ich keinen Führungsspieler auf dem Platz gesehen, das muss man ganz klar sagen." Beim Unentschieden in Nürnberg sei das anders gewesen.

Im FCK-Training geht es zur Sache

Inzwischen gehe es auch im Training wieder mehr zur Sache: "Da ist der eine oder andere auch mal liegengeblieben. Das war früher gang und gäbe. Zu meiner aktiven Zeit hier, wenn du im Training mit Briegel, Neues und Wolf in den Zweikampf kamst, musstest du froh sein, wenn du weiter trainieren konntest." Ganz so schlimm solle es heutzutage aber nicht zur Sache gehen.

Friedhelm Funkel zu Gast im SWR Sport Podast "Nur der FCK".
Friedhelm Funkel bei der Podcast-Aufnahme im SWR Studio Kaiserslautern.

All zu lange will sich Funkel nicht mehr mit der Niederlage gegen den KSC beschäftigen, auch wenn er zugibt, danach zwei Nächte nicht gut geschlafen zu haben: "Sie müssen das als Trainer abhaken, weil ja auch neue Aufgaben anstehen. Aber das war nicht leicht. Es gibt immer wieder Spiele in der Karriere als Trainer, die schwer zu verarbeiten sind. Das war so ein Spiel."

Friedhelm Funkel fordert volle Konzentration auf Fußball von den Roten Teufeln

Der Blick gehe jetzt also nach vorne und man versuche, die Mannschaft wieder aufzubauen. Gegen Rostock müsse man einige Dinge besser machen. Für die Spieler sei es jetzt in erster Linie wichtig, sich auf den Fußball zu konzentrieren und alles wegzulassen, was dabei störe.

"Man muss seine Freizeitaktivitäten vielleicht etwas minimieren, um sich auf diese Aufgabe zu konzentrieren. Man kann in einer Phase, wo es sportlich seit Wochen nicht richtig läuft, nicht den Alltag so leben, wie es normal der Fall ist", so Funkel. Die Spieler müssten sich jetzt mehr Gedanken machen und sich mehr mit Mitspielern und Trainer austauschen.

Wintertransfers haben für Unruhe auf dem Betze gesorgt

Dass in der Winterpause so viele Neuzugänge zum FCK gekommen sind, ist für Funklel "ungewöhnlich". Das zeige, dass man gewisse Schwachstellen erkannt habe. Mit so vielen neuen Spielern müsse sich die Mannschaft erst wieder finden. Doch Funkel betont auch: "Ich habe nicht das Gefühl, dass es in der Mannschaft nicht stimmt."

Auch wenn Friedhelm Funkel von der Fußball-Floskel "Sechs-Punkte-Spiel" nichts hält, das kommende Auswärtsspiel gegen Hansa Rostock ist definitiv so eins. Beide Teams sind punktgleich, nur das bessere Torverhältnis sorgt aktuell noch dafür, dass der FCK auf dem Relegationsplatz und Hansa auf einem direkten Abstiegsplatz steht.

Doppeltorschütze für den FCK 1982 beim 5:0 gegen Real Madrid - Friedhelm Funkel jubelt mit dem kürzlich verstorbenen Andreas Brehme
Doppeltorschütze für den FCK 1982 beim 5:0 gegen Real Madrid - Friedhelm Funkel jubelt mit dem kürzlich verstorbenen Andreas Brehme.

Richtungsweisende FCK-Spiele gegen Rostock und Osnabrück

Funkel selbst kennt die Hansa gut, war von 2000 bis 2001 dort Trainer. In seinem ersten Spiel als Rostock-Trainer schaffte er einen 1:0 Heimsieg - gegen den FCK. Dieses Mal soll das Ergebnis andersrum ausgehen. Um in Rostock zu bestehen, müsse sich seine Mannschaft auf Aggressivität auf dem Platz und von den Rängen einstellen.

Nicht weniger wichtig wird das darauf folgende Heimspiel gegen Schlusslicht Osnabrück: "Das sind ganz wichtige Spiele, da brauchen wir nicht drumrum reden. Das sind direkte Konkurrenten, da musst du nach Möglichkeit punkten", weiß Funkel um die Bedeutung der beiden kommenden Spiele.

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