Fußball | Bundesliga

Aufgalopp beim 1. FC Heidenheim: Laufen und bluten für die Bundesliga

Stand
Autor/in
Kersten Eichhorn
Interview
Martin Thiel

Als erstes Bundesliga-Team aus dem Südwesten ist der 1. FC Heidenheim am Montag in die Vorbereitung auf die neue Saison gestartet. Der Ball spielte dabei noch keine Rolle.

Es war wie im Leichtathletiktraining, grüppchenweise Rundendrehen auf der Tartanbahn des Heidenheimer Sportzentrums an der Wilhelmstraße. Erst langsamer Beginn, dann immer schneller werdend. Eine schweißtreibende Einheit.

1. FC Heidenheim startet in die Vorbereitung

Laufen war angesagt. Viel laufen. Und anschließend immer wieder ein Tröpfchen Blut abzapfen. Alljährlich steht beim 1. FC Heidenheim zu Beginn der Vorbereitungszeit der Laktattest an, bevor es an den Ball geht. Es ist ein Teil der leistungsdiagnostischen Untersuchungen. So auch an diesem Montag (1.7.2024).

Ein langer Tag für die 29 Profis des FCH, der bereits um 8:00 Uhr in der Arena auf dem Schlossberg mit einem gemeinsamen Treffen und anschließendem Fotoshooting begann und über den Morgen und Nachmittag verteilt mit den Lauftests fortgesetzt wird. Am Dienstag folgen dann weitere sportmedizinische Untersuchungen.

Große Fluktuation im Team des FCH

Bekannte und beliebte Gesichter fehlten allerdings an diesem Montag in Heidenheim. Denn es gab in der Sommerpause personell gesehen eine große Fluktuation beim FCH. Mit Tim Kleindienst (12 Saisontore/Borussia Mönchengladbach) und der Bremer Leihgabe Eren Dinkci (10 Treffer/SC Freiburg) gingen die beiden Top-Scorer. Außerdem verließen Kevin Sessa (Hertha BSC), Florian Pick (1. FC Nürnberg), Christian Kühlwetter (Jahn Regensburg) und Nikola Dovedan (Ziel unbekannt) den Verein.

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Mit dabei war zum Auftakt dagegen Jan-Niklas Beste. Der torgefährliche Linksfuß, der im Frühjahr sogar den Sprung in den A-Nationalkader geschafft hatte, ist dem Vernehmen nach von einigen Vereinen umworben, wird vor allem beim Ligarivalen Eintracht Frankfurt als mögliche Verstärkung gehandelt. Ob er noch wechselt? "Er ist da", sagte Trainer Frank Schmidt gegenüber SWR Sport kurz und bündig, "ob er wechselt, das müssen Sie ihn fragen." Schmidt ging übrigens an Krücken, nach seiner Operation am Sprunggelenk ist der Coach noch gehandicapt.

Bislang neun Neuzugänge in Heidenheim

Quantitativ und auch qualitativ sollen der Däne Mikkel Kaufmann (Union Berlin), Leo Scienza (SSV Ulm), Paul Wanner (FC Bayern München), Mathias Honsak (Darmstadt 98), Sirlord Conteh (SC Paderborn), Maximilian Breunig (SC Freiburg), Luca Kerber (1.FC Saarbrücken), Julian Niehues (1.FC Kaiserslautern) und Christopher Negele (aus der eigenen U19) die entstandenen Lücken im Heidenheimer Team füllen. Immerhin neun Neue im Kader. Wie üblich bei den Brenztälern (noch) keine prominenten Namen, aber allesamt Spieler mit Perspektive, die sich in Heidenheim in der Bundesliga beweisen wollen und die an diesem Montag zum Start alle mit dabei waren. Möglicherweise legt der FCH noch in der defensive nach, um vor allem für die Innenverteidigung mehr Alternativen zu haben.

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Der große Vorteil für den FCH: Frank Schmidt stehen bereits von Beginn an alle Spieler des Kaders zur Verfügung, weil kein Heidenheimer bei der EM mit dabei ist und dadurch Teile der Vorbereitung verpassen würde. Und weil die Kaderplanung von Sportchef Holger Sanwald mit den (bislang) neun Neuzugängen schon frühzeitig in trockenen Tüchern ist. Nur der verletzte Mittelfeldspieler Julian Niehues (nach Kreuzbandriss im April) wird noch einige Monate im Spielbetrieb fehlen und stattdessen seine Reha vorantreiben.

Apropos EM: Klar, dass die Geschehnisse während des Turniers vor allem rund ums deutsche Team vor dem Viertelfinale am Freitag (5.7.2024) gegen Spanien auch in Heidenheim großes Gesprächsthema sind: "Wer dieses Viertelfinalspiel gewinnt, der schafft es auch ins Finale", so Trainer Schmidt.

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Zwei Trainingslager in Natz und Mils

Schon am Mittwoch geht's für das Team des FCH bis zum 10. Juli ins erste Trainingslager nach Natz/Südtirol. Dort steht in erster Linie der körperliche Aufbau der Mannschaft an. Schließlich wollen die Heidenheimer auch in der neuen Saison mit ihren bewährten Tugenden wie Kampf- und Laufarbeit der hochkarätig besetzten Konkurrenz wieder Paroli bieten. Das zweite Trainingscamp wird, wie schon die Jahre zuvor, ab dem 28. Juli in Mils bei Innsbruck aufgeschlagen. Dort ist für Schmidt und sein Trainerteam der Feinschliff angesagt.

Erstes Pflichtspiel im DFB-Pokal in Villingen

Das erste Pflichtspiel ist am Samstag (17.8.2024, 15:30 Uhr), in der ersten DFB-Pokalrunde beim Regionalliga-Aufsteiger FC Villingen. Eine Woche später folgt der Auftakt in der Bundesliga. Der neue Spielplan wird am kommenden Donnerstag von der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bekanntgegeben.

Trotz des überraschenden und überragenden achten Tabellenplatzes samt Qualifikation für die Play-Offs der Conference League ist das Ziel in Heidenheim glasklar: "Wir haben in der vergangenen Saison mit Platz acht überperformt", sagt Schmidt: "Für uns geht es auch in der neuen Saison nur um den Klassenerhalt."

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Kersten Eichhorn
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Martin Thiel