Lennard Maloney

Fußball | Bundesliga

Heidenheims Lennard Maloney: Lautsprecher und Leistungsträger

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Ann-Kathrin Rose
Interview
Tom Bartels

Beim 1. FC Heidenheim ist Lennard Maloney der Prototyp Profi - er ist Lautsprecher und Leistungsträger. Genau dafür aber arbeitet "Radio Maloney" hart.

Schwabe ist Lennard Maloney nicht, die Sache mit dem "schaffe, schaffe" aber hat er verinnerlicht. Der Defensiv-Allrounder ist ein Arbeiter auf dem Platz und einer, der wichtig ist für das Spiel des Aufsteigers. "Er ist ein Mentalitätsspieler", sagt etwa Trainer Frank Schmidt über den 23-Jährigen. "Diese Einstellung, sich wirklich in den Dienst der Mannschaft zu stellen und die eigene Qualität und Energie der Mannschaft zur Verfügung zu stellen, wenn es da einen Prototyp gäbe, dann wäre das Lennard Maloney."

Er ist Leistungsträger und Lautsprecher. Einer, bei dem sich der Schiedsrichter schon mal erkundigt, ob es ihm gut geht, so viel, wie er spricht. "Das fing an, als ich bei Union im Nachwuchs die Binde bekommen habe und die Mannschaft leiten wollte. In Dortmund wurde ich 'Radio Maloney' genannt", verrät er im Interview mit SWR Sport.

In die Heidenheimer Startelf gespielt

Dass Maloney nicht einfach nur viel redet, sondern auch sportlich bleibenden Eindruck hinterlassen kann, das zeigt sein Weg beim FCH. Denn nach seinem Wechsel von Borussia Dortmund II an die Brenz spielte er sich nach wenigen Wochen in die Startelf und war in der Aufstiegsmannschaft der vergangenen Saison einer der Führungsspieler. "Es gab einige, die ihm den Sprung in der 2. Liga zum Stammspieler und zum absoluten Leistungsträger vielleicht gar nicht so zugetraut haben", sagte Trainer Schmidt vor dem Bundesligastart der Heidenheimer in Wolfsburg. "Das zeigt, wie wertvoll er für eine Mannschaft sein kann."

Das aber gilt auch umgekehrt - denn Maloney ist in der Heidenheimer Meister-Mannschaft gereift, zum Leistungsträger und zum Bundesligaspieler. Dass er sich da noch beweisen muss, weiß Maloney. Aber den "Traum Bundesliga" hat er sich schon erfüllt, einst in Dortmund, mit einem Kurzeinsatz gegen Bielefeld, festspielen will er sich in der Bundesliga mit den Heidenheimern.

"Nicht nervöser" in der Bundesliga

Zwar lief es zum Auftakt mit dem 0:2 in Wolfsburg nicht rund, Maloney aber hat schon im ersten Bundesligaspiel des FCH eine Entwicklung gesehen. "Ich glaube, dass das Wort 'Bundesliga' im Kopf vielleicht zu groß geschrieben wurde. Aber mit jeder Minute, die dazu gekommen ist, haben wir den Respekt auch abgelegt", sagt er. Er selbst sei, trotz einer vergebenen Torchance, auch nicht nervöser gewesen als in der vergangenen Saison - die Abläufe in der Kabine, selbst die Playlist vor der Partie, all das hat sich nicht geändert bei den Heidenheimern.  

"Und der Spaß am Fußball, der war immer dabei", sagt Maloney und grinst. Der "Prototyp" des Heidenheimer Profis ist der 23-Jährige vielleicht auch deshalb, weil er noch immer über Fußball spricht, als sei das nicht nur ein Job, sondern die ganz große Liebe. Eine, für die Maloney schuftet.

Harte Arbeit und Ärger für Hoffenheim?

Vor und nach jedem Mannschaftstraining geht er in den Kraftraum, braucht seine Routine, mit der er sich einst in den Profifußball reingearbeitet hat. Jetzt schuftet Maloney noch immer für seine Karriere, aber eben auch für die Mannschaft - und für den nächsten Traum: die US-Auswahl und die WM 2026 im US-Trikot. "Das trägt mich", sagt Maloney, der sich nach den U-Mannschaften für die Option USA entschieden hat. "Es ist eine Herzensangelegenheit."

Jetzt aber gilt sein Fokus erst einmal der Bundesliga - beim ersten Heimspiel an der Brenz will Maloney am kommenden Wochenende schließlich dabei sein, trotz der verletzungsbedingten Auswechslung in Wolfsburg. "Ich werde versuchen, Hoffenheim zu ärgern, ja", sagt Maloney. Dass er sich dann wieder in den Dienst seines Teams stellen wird, ist für ihn so selbstverständlich wie das tägliche Krafttraining. Maloney ist zwar kein Schwabe, schaffen aber kann er trotzdem.

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