Der 1. FC Heidenheim freut sich auf den Start in die neue Bundesliga-Saison.

Fußball | Bundesliga

Vier Gründe, warum Heidenheim in der Bundesliga bleibt

Stand
Autor/in
Daniel Günther

Der 1. FC Heidenheim ist für viele der Abstiegskandidat Nummer eins. Es gibt jedoch Gründe, warum der FCH in der Bundesliga bleibt.

Mentalität

Mentalität ist ein Begriff, der im Sport gerne überstrapaziert wird. Was es heißt, in besonderen Momenten Außergewöhnliches zu leisten, zeigte der FCH am letzten Spieltag in der vergangenen 2. Bundesliga Saison.

Als die Nachspielzeit in Regensburg begann, lag Heidenheim noch mit 1:2 hinten. Brauchten zwei Tore, um direkt aufzusteigen. Man weiß, wie es ausging: Tim Kleindienst schoss sie in der 9. Minute der Nachspielzeit in die Bundesliga.

Doch alle Willensstärke nutzt dir nichts, wenn du nicht die passende Physis hast. In der 2. Bundesliga war Heidenheim seit dem Aufstieg die Mannschaft, die am meisten lief, am häufigsten sprintete und die meisten intensiven Läufe hinlegte. Bessere Fußballer mag es geben, aber der FCH kann alles in Grund und Boden rennen. Das zahlt sich auch in der Bundesliga aus.

Heimstärke

Willkommen auf der Ostalb heißt es jetzt mindestens 17-mal. Ab Oktober kann es dort oben klimatisch sehr schnell ungemütlich werden. Dazu kommt die Wucht des FCH.

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Für den 1. FC Heidenheim steigt am Samstag beim VfL Wolfsburg die Premiere in der Bundesliga. Das Team von Langzeittrainer Frank Schmidt hat sich gut auf seine erste Saison in der Erstklassigkeit vorbereitet.

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Vergangene Saison war Heidenheim mit nur einer Niederlage das beste Heimteam. Hohe Intensität über 90 Minuten, so sah das meistens aus. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich daran in der Bundesliga etwas ändern wird.

Demut

Prominente Namen bei den Neuverpflichtungen? Fehlanzeige. Das Heidenheim jetzt Bundesliga spielen darf, mag erscheinen wie ein wunderbarer Betriebsunfall. Es zeigt aber vor allem, wohin Bodenständigkeit und Kontinuität führen können.

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Nicht nur für den Klub, auch für Heidenheims Trainer Frank Schmidt und viele seiner Spieler steht die erste Saison in der Bundesliga an. Wie gelingt es, gelassen zu bleiben?

2004 noch Verbandsligist ist man den Weg nach oben immer mit einer großen Portion Demut gegangen. Starallüren und Abgehobenheit findet man in Heidenheim nicht. Man muss jede Woche über die Schmerzgrenze gehen, um eine Chance zu haben. Die Heidenheimer Spieler sind dazu bereit.

Der Trainer

Im September ist Frank Schmidt 16 Jahre Trainer in Heidenheim: Dort wurde er geboren. In Zeiten von Digitalen Datenanalysen oder medizinischer Trainingssteuerung wirkt er ein wenig aus der Zeit gefallen.

Frank Schmidt als Spieler.
Schmidts (Foto, Mitte) letzte Saison als Spieler bei Heidenheimer SB. Kurz nach der Saison 2006/2007 beginnt er seine Karriere als Cheftrainer beim 1. FC Heidenheim, der eine Abspaltung des Heidenheimer SB ist. Bild in Detailansicht öffnen
Frank Schmidt in seiner ersten Saison als Cheftrainer.
Die Saison 2007/2008 ist Schmidts erste Saison als Cheftrainer. Er war ursprünglich für zwei Wochen als Interimstrainer eingeplant, darf aber nach zwei Siegen in Folge (2:1, 9:1) bleiben. In seinem ersten Jahr als Trainer steigt die Mannschaft direkt in die Regionalliga auf. Dort spielt sie unter anderem gegen die Stuttgarter Kickers II. Bild in Detailansicht öffnen
Bildergalerie Frank Schmidt
Nur ein Jahr später folgt der nächste Aufstieg: Frank Schmidt gewinnt mit Heidenheim 21 von 34 Spielen und führt das Team in die 3. Liga. Bild in Detailansicht öffnen
Frank Schmidt, 1. FC Heidenheim, im grauen Hoody.
Heidenheim etabliert sich auf Anhieb in der 3. Liga, erspielt sich im ersten Jahr Platz sechs und beendet auch die kommenden Spielzeiten mindestens im Mittelfeld der Liga. Bild in Detailansicht öffnen
Bildergalerie Frank Schmidt
2013/2014 steigt Heidenheim in die 2. Bundesliga auf und wird mit 79 Punkten überzeugend Drittliga-Meister. Bild in Detailansicht öffnen
Bildergalerie Frank Schmidt
2017/2018 ist der 1. FC Heidenheim unter Frank Schmidt wochenlang auf Platz 16. Am Ende schafft es Frank Schmidt gemeinsam mit Marc Schnatterer als 13. der Liga die Klasse zu halten. Bild in Detailansicht öffnen
Bildergalerie Frank Schmidt
2019/2020 steht der Club kurz vor dem Aufstieg in die Bundesliga. In der Relegation scheitert Heidenheim denkbar knapp an Werder Bremen. Bild in Detailansicht öffnen
Bildergalerie Frank Schmidt
Am letzten Spieltag der Saison 2022/2023 brauchen die Heidenheimer nur noch einen Sieg für den Aufstieg. Lange Zeit sieht es gegen Jahn Regensburg jedoch eher nach dem Absturz auf den Relegationsplatz aus. Durch zwei späte Treffer von Jan-Niklas Beste und Tim Kleindienst in der Nachspielzeit gelingt dem Team um Frank Schmidt sogar die Meisterschaft und somit der direkte Aufstieg in die Bundesliga. Bild in Detailansicht öffnen

Frank Schmidt steht nicht für den modernsten Fußball. Aber seine Werte wie Fleiß und Authentizität werden die Mannschaft durch ihre erste Bundesliga-Saison tragen. Und auf eines kann sich Frank Schmidt fast immer verlassen: sein Bauchgefühl.

Er sagte einmal, er brauche keine fünf Minuten, um zu spüren, ob ein Spieler nach Heidenheim passt oder nicht. So holt er nicht die besten Spieler, die er bekommen kann, sondern jene, die seinen Weg uneingeschränkt mitgehen. Frank Schmidt und Heidenheim werden ihre erste Bundesliga-Saison auch genießen dürfen. Kampflos gehen, werden sie nicht.

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Daniel Günther

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