Niklas Dorsch vom 1. FC Heidenheim

Vor Auftakt gegen Ljubljana

Heidenheim voller Vorfreude auf die Conference League

Stand
Redakteur/in
Martin Thiel

Vom Europapokal hat man in Heidenheim nie zu träumen gewagt. Jetzt schlägt der FCH gegen Olimpija Ljubljana ein neues Kapitel in seinem eigenen Fußballmärchen auf.

Holger Sanwald ist ein Macher, der vieles für möglich hält. Er hat den 1. FC Heidenheim in die Bundesliga geführt. Aber er hat nie gewagt, von Europa auch nur zu träumen. "Ich war immer ein Visionär, auch ein Optimist, aber an den Europapokal habe ich als letztes gedacht", so der FCH-Vorstandschef.

Heidenheim startet in den Traum "Europa"

Und doch ist es jetzt passiert. Heidenheim startet gegen Olimpija Ljubljana aus Slowenien in die Conference League. Am 28. November ist sogar der frühere Champions-League-Sieger FC Chelsea zu Gast auf dem Schlossberg. Die Fans hatte es schon zum Ende der letzten Saison in einen wahren Freudentaumel versetzt, als klar war: Heidenheim spielt international.

"Das ist alles ein Traum, und uns ist natürlich auch klar, dass wir das vielleicht nur ein einziges Mal erleben"

Sanwald führt den 1. FC Heidenheim seit 30 Jahren. Er erzählt gerne von den Zeiten, als es noch kein Stadion gab und man mit dem Getränkeverkauf gerade so den Schiedsrichter bezahlen konnte. Er erzählt gern davon, wie man noch in der Landesliga gekickt hat und von der Verbandsliga geträumt hat und später von der Regionalliga. Und immer so weiter: "Aber doch nicht vom Europapokal." Und als er dann vor dieser Saison bei der Auslosung in Monaco war, musste der 57-Jährige sich immer wieder kneifen: "Was machst du eigentlich hier?"

Frank Schmidt: Man darf das Wort 'historisch' benutzen

Jetzt geht die Ligaphase der Conference League also los. Erster Gegner ist Olimpija Ljubljana. Frank Schmidt versucht, seine Mannschaft auf das Wesentliche zu fokussieren. Für den Trainer ist der Europapokal eine Zugabe - aber eine, die er ernst nimmt: "Wir spielen zuhause, volles Haus, die Rahmenbedingungen passen, natürlich wollen wir gewinnen." Die Conference League ist also auch für den Kulttrainer etwas besonderes. "Man darf das Wort 'historisch' benutzen", so Schmidt auf der Pressekonferenz vor dem Spiel.

Mit seiner Akribie hat Schmidt den 1. FC Heidenheim in die Bundesliga und dort als Aufsteiger auf Platz acht und ins internationale Geschäft geführt. In den Play-offs hatte sich der FCH mit Siegen gegen BK Häcken aus Schweden durchgesetzt.. Jetzt empfängt man Ljubljana, Chelsea und St. Gallen zu Hause in der 15.000 Zuschauer fassenden Voith-Arena. Auswärts geht es zu Istanbul Basaksehir, Hearts of Midlothian und dem Paphos FC.

"Ich habe Bock auf dieses Turnier und Bock auf diesen Pokal"

Auch Niklas Dorsch freut sich auf die Europareise: "Wir wollen Europa zeigen wer wir sind." Der Mittelfeldmann ist der einzige im Team mit "Europapokalerfahrung". Er durfte bei seiner Zeit beim FC Bayern München schon Champions-League-Luft schnuppern und spielte mit Gent in der Europa League. "Es sind absolut geile Spiele". so Dorsch. Heidenheim lebt also weiter seinen Traum. Aber die Conference League ist bei aller Euphorie nur eine Zugabe. Das Saisonziel - das betont Trainer Frank Schmidt - ist und bleibt der Klassenerhalt in der Bundesliga. Die Abende Conference League sind also "nur" zusätzliche Fußball-Feiertage auf der Ostalb. Um am Donnerstag beginnen sie.

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