Benedikt Gimber hat einen langen Anlauf genommen, um in der Bundesliga anzukommen. Aber jetzt ist der 27-Jährige aus Buchen im Neckar-Odenwald-Kreis ein fester Bestandteil in der Heidenheimer Abwehr. "Ich habe sportlich eine Eingewöhnungszeit gebraucht, ich musste mich an die Intensität und den Spielstil von Heidenheim erst gewöhnen", sagte der ehemalige Kapitän der U-19-Nationalmannschaft, der mit 27 Jahren dort angekommen ist, wo er immer hin wollte: in der ersten Bundesliga.
Der lange Weg vom Supertalent zum Bundesligaprofi
Dass Benedikt Gimber, der vor einem Jahr von Zweitligist Jahn Regensburg nach Heidenheim kam, erst jetzt in der Bundesliga Fuß gefasst hat, verwundert. Denn eigentlich war sein Weg schon früh vorgezeichnet. Mit zwölf Jahren wurde "Gimbo" im Nachwuchsleistungszentrum von Hoffenheim aufgenommen. 2014 wurde er mit der U19 der TSG unter dem heutigen Bundestrainer Julian Nagelsmann Deutscher Meister der A-Junioren und mit der Fritz-Walter-Medaille in Gold als einer der besten Nachwuchskicker Deutschlands ausgezeichnet. Übrigens gemeinsam mit Joshua Kimmich (U19 Bronze) und Julian Brandt (U18 Gold).
Benedikt Gimber - der Prototyp des Heidenheimer Musterprofis
Später wurde er Kapitän der U-19-Nationalmannschaft und führte diese bei der Heim-EM 2016 aufs Feld. Aber anders als die Karrieren der Nationalspieler Brandt und Kimmich verlief Gimbers Karriere nach der Jugend weniger steil. Er spielte für den SV Sandhausen, den Karlsruher SC, den FC Ingolstadt 04 und Jahn Regensburg in der zweiten Liga - bis Heidenheim ihn ins Oberhaus "beförderte". Dort hat er sich nach einer schwierigen "Eingewöhnungsphase" etabliert. "Es war immer mein Traum, in der ersten Bundesliga zu spielen", sagte Gimber.
Die ersten drei Bundesligaspiele dieser Saison spielte der 1,87 Meter große Innenverteidiger komplett durch. In der Heidenheimer Abwehr ist er gesetzt. Das war aber nicht immer so: Letzte Saison musste er bis zum zehnten Spieltag (2:0 gegen den VfB Stuttgart) warten, dann erst hat ihn Trainer Frank Schmidt "entdeckt". Schätzen gelernt hat Schmidt ihn schon länger. "Er ist ein absoluter Profi, einer der sich immer in den Dienst der Mannschaft stellt."
Frank Schmidt mag Gimber auch, weil er neben dem Platz ein ruhiger Zeitgenosse ist. Mit Frau, Kind und Hund hat Gimber in Heidenheim eine neue Heimat gefunden, privat wie sportlich. Sein Vertrag wurde erst zu Saisonbeginn bis 2028 verlängert. "Mein Vertrag läuft länger als der von Frank Schmidt" sagte Gimber grinsend über sein Arbeitspapier.
Benedikt Gimber ist also in Heidenheim angekommen und in der ersten Bundesliga. Und eins ist klar: Nach der Niederlage in Dortmund (2:4) will man jetzt im Heimspiel gegen Freiburg (21.9., 15:30 Uhr, live im Audiostream auf Sportschau.de) wieder gewinnen.