
Sina und Fabian haben sich ihren Traum von einem Haus mit Geschichte erfüllt. In einem kleinen Ort bei Heidelberg haben sie ein altes Pfarrhaus gefunden. Drei Jahre lang haben sie das Gebäude von 1749 liebevoll saniert.
2019 entdeckte das Paar das alte Pfarrhaus
Die Geschichte ihres Traumhauses begann, als Sina im Mai 2019 einen Aushang entdeckte. Darauf war ein Foto von den alten Fliesen zu sehen. Diese liegen auch heute noch im Flur des Pfarrhauses.
"Da hab ich mir sofort gedacht, das schaue ich mir mal genauer an. Und die anderen Fotos vom Haus haben uns beiden auch gefallen. Dann haben wir einen Besichtigungstermin ausgemacht. Das war der erste überhaupt, als wir nach einem Haus geschaut haben. Und wir hatten direkt eine Vorstellung, was man aus dem Haus machen könnte."
Umbauarbeiten in einem denkmalgeschützten Haus
Dabei hatten Sina und Fabian aber auch ganz konkrete Ideen, wie ihr Haus aussehen soll. Die Geschichte des Gebäudes sollte sicht- und spürbar sein. So war es Sina beispielsweise wichtig, dass die Holzbalken als Teil des alten Gebäudes sichtbar werden. Außerdem sollte das Haus viel Platz, viel Licht und eine große Offenheit bieten.
Dazu war auch ein bisschen Überzeugungsarbeit in der Zusammenarbeit mit dem Denkmalschutz notwendig. Sina hat sich einen Balkon und zwei bodentiefe Türen auf der Rückseite des Hauses gewünscht. Sie wollte eine Verlängerung des Wohnbereiches in den Garten schaffen. Allerdings wurde zuerst nur eine Tür genehmigt. Sina hat nicht aufgegeben und argumentiert, dass dann die Symmetrie nicht mehr gegeben sei. Tatsächlich folgte das Denkmalschutzamt dann ihren Argumenten.
Sanierung des alten Gebäudes selbst gemacht
350.000 Euro kosteten das Haus und das 1.260 Quadratmeter große Grundstück. Ungefähr nochmal so viel haben sie in die Sanierung des Hauses gesteckt. Entkernt haben sie das Haus dabei komplett selbst. Ursprünglich hatten sie geplant, einen Architekten zu beauftragen, der sie dabei unterstützt. Der ist allerdings knapp vor Beginn abgesprungen.
Mittels YouTube-Videos haben sich Fabian und Sina einiges an Wissen angeeignet und sich die Arbeiten auch allein zugetraut. Während des Entkernens 2020 haben sie in den Wänden allerlei gefunden: alte Fotos, Zeitungsartikel, Sprüche der Arbeiter und einen Pfarrbrief. Auch sie selbst haben eine Zeitkapsel im Mauerwerk versteckt: mit ein paar Münzen, Fotos, einem Brief und einem Zeitungsartikel aus der Corona-Zeit.
Geschichte und Stil des alten Pfarrhauses bewahren
Sina postet regelmäßig Bilder ihres Hauses auf Instagram unter dem Namen @siebzehn49. Oft bekommt sie Kommentare von Menschen, die ihr Haus zu blass und farblos finden. Dabei war Sina gerade wichtig, bei der Einrichtung zu vermeiden, dass die Möbel von der Substanz des Hauses ablenken. Deshalb hat sie auch auf knallige Farben verzichtet. "Ich mag es nicht, wenn ein Möbelstück laut 'Hier!' schreit. Alles soll zueinander passen: die Farben, die Materialien und der Stil."
Sina, Fabian und ihr kleiner Sohn Matti sind überglücklich mit ihrem neuen Zuhause. Auch wenn die Arbeiten noch lange nicht abgeschlossen sind. So wollen sie etwa den Gewölbekeller noch als Ort für Feierlichkeiten und als Weinlager ausbauen. Außerdem wollen sie eine Laube im Garten mit einer Outdoor-Küche errichten. "Und irgendwann will ich mal Hühner haben!", weiß Sina heute schon.
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