Wir treffen Caroline zufällig in Tübingen. Sie arbeitet im Pflegebereich. Sie steht am Schloss Hohentübingen und lächelt in die Kamera.

Zufallsbegegnung in Tübingen: Caroline arbeitet in der Pflege und bildet für die Krankenpflege aus

Stand
Autor/in
Corinna Jähn
Porträt Corinna Jähn.

Caroline lebt seit 1985 in Tübingen und arbeitet seit 40 Jahren in der Pflege. Sie hat uns erzählt, was sie an ihrem Beruf liebt und was sie für die Rente plant. 

Zufallsbegegnung in Tübingen 

An einem schönen Sommertag zieht es uns nach Tübingen. Dort treffen wir am Schloss Hohentübingen auf Caroline. Sie fällt uns auf, weil sie allein unterwegs ist und die Aussicht genießt. Wir sprechen sie an, als sie gerade auf dem Weg zurück in die Innenstadt ist. Sie stellt sich uns vor: „Ich bin Caroline und ich bin seit 1985 in Tübingen.” Sie erklärt uns, sie sei wegen des Berufs nach Tübingen gekommen: „Ich habe hier in der Klinik gearbeitet und arbeite da immer noch. Und stand jetzt gerade hier und habe gedacht, es ist doch einfach wunderschön hier.”  

Was ich gerne mitgeben würde, ob ich das tue, weiß ich nicht. Ist einfach das Pflegeverständnis: Dass wir für die Menschen da sein sollten.  

Schöne und schwere Momente im Pflegeberuf 

Wir fragen sie, wie sie sich damals für den Beruf entschieden hat: „Das war für mich sonnenklar, dass das mein Beruf ist. Auch nach 40 Jahren sage ich immer noch: Das ist es der tollste Beruf, den es gibt.” Das Schönste für sie an ihrem Job? „Immer der Kontakt mit den Menschen.” Caroline arbeitet in der Pflegeschule und bildet Menschen für die Krankenpflege aus. Wir fragen sie auch nach schweren Momenten in ihrem Job, sie erklärt uns: „Ich kann jetzt nur von der Schule sprechen. Da ist es schon auch immer so, dass wir sagen: Eigentlich bräuchten die eine viel intensivere Begleitung und viel intensiveren Kontakt, aber es ist nicht machbar. Man versucht trotzdem das Bestmögliche zu machen. Da kommt man manchmal schon in den Konflikt, dass man immer denkt: Das ist nicht genug.” Ihren Auszubildenden will sie aber vermitteln: „Immer an dem bleiben, was wesentlich ist. Und das sind die zwischenmenschlichen Kontakte.” 

Man muss schauen, dass man im privaten ausgeglichen ist. Dass man genug Sport macht, dass man die Familie hat, dass man Freunde hat. Dass nicht nur die Arbeit dominiert. In der Schule würde ich sagen: Ganz viel Kraft kriegt man wirklich auch von den Auszubildenden.  

Carolines Pläne für die Rente 

Caroline will bis zu ihrer Rente in ihrem Beruf arbeiten und uns interessiert, auf was sie sich in ihrer Rente am meisten freut: „Zeit zu haben: Selbstbestimmt. Morgens aufstehen und sagen: Ich kann das tun, was ich gerne machen möchte.” Sie ergänzt: „Ich würde gerne reisen gehen. Mit dem Flugzeug will ich nicht fliegen. Aber dann habe ich Zeit und kann auch sagen: Ich versuche auf dem Landweg so weit wie möglich zu kommen.”

Gerührt über Carolines positive Ausstrahlung gehen wir weiter. 

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