Ich wollte immer Medizin machen. Dann habe ich im zweiten Semester mit Kardiologie angefangen. Und dann war ich total crazy für Herzen.
„Die halbe Familie sind Künstler, die andere Hälfte sind Anästhesisten.“ Für Marta war schnell klar: Sie möchte auch was mit Medizin machen. Nach der Schule beginnt sie ihr Studium in Bogota und merkt bald: So viel sie auch lernt, in Prüfungssituationen holt sie die Aufregung ein. Was ihr damals hilft? Als DJ in Clubs auflegen.
Jedes Mal, wenn ich eine Prüfung hatte, habe ich vorher einfach aufgelegt, statt irgendwelche Beruhigungsmittel zu nehmen. Und dann war ich locker.
Marta schließt ihr Studium erfolgreich ab und zieht nach Spanien. Dort glaubt sie, ihren Beruf besser ausüben zu können. „Ich wusste seit dem Anfang, dass ich in Kolumbien nicht bleibe. Leider ist dort so eine Macho-Kultur. Jetzt ist es nicht mehr so schlimm, aber damals war es noch ein bisschen schwieriger für Frauen. Da war mein Plan, das in Spanien zu machen.“
Marta zieht nach Spanien und fängt dort ihren neuen Job an. Noch in der Probezeit bekommt sie Hüftprobleme. Sie muss an beiden Gelenken operiert werden und kann sich ein Jahr kaum bewegen. „Ich hatte damals nie Sport gemacht. Nach der ersten OP habe ich nie wieder geraucht. Da habe ich viel gelernt und gesagt: ‚Ich werde jetzt alles machen, was ich kann.‘ Und dann habe ich angefangen zu schwimmen.“
Das Schwimmen hilft ihr zu genesen. Bald darauf entdeckt sie das Radfahren für sich. „Da hast du mich verloren“, sagt Marta und lacht, „Da habe ich gesagt: ‚Okay, ich mache einen Duathlon, jetzt wo ich schwimme und Fahrrad fahre.‘“
Zwischenzeitlich ist Marta nach Mainz gezogen und arbeitet dort an der Uniklinik als Herzchirurgin. Ihren beiden Hobbys Sport und Musik ist sie treu geblieben.
Man leidet manchmal mit den Menschen, wenn man ihre Geschichten hört. Das tut weh. Mit dem Sport und der Musik habe ich meine Therapie gefunden. Die machen deine Stimmung und alles besser. Ich habe keine Zeit, depressiv zu sein.
Arbeiten, wenn andere schlafen: Hebamme Pauline kümmert sich nachts um Babys und ihre Eltern
Pauline ist 27 Jahre alt und seit sechs Jahren Hebamme. Zu ihrem Berufsalltag gehören auch die Nachtschichten im Kreißsaal im Klinikum Landkreis Tuttlingen.
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