Zweiter Jahrestag vom Russland-Ukraine-Krieg: Wandern im Schwarzwald hilft Ukrainerin nach ihrer Flucht

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Autor/in
Nadia El-Gonemy

Wegen des Krieges in der Ukraine musste Kateryna ihre Heimat zurücklassen. Zwei Jahre später hat sie eine zweite Heimat in Pforzheim gefunden. 

Am Anfang war es in Deutschland sehr schwierig für mich. 

Zwei Jahre Krieg in der Ukraine: Zufallsbegegnung in Pforzheim 

Die meisten Menschen in der Fußgängerzone tragen die typischen Winter-Farben: dunkel, neutral und schlicht. An einer Kreuzung in Pforzheim sticht eine Frau besonders ins Auge, denn sie trägt Neongelb. Wegen des gewagten Outfits haben wir die Trägerin ganz ungeplant angesprochen. Aber nicht nur ihr Outfit ist interessant – im Gespräch wechseln wir schnell das Thema von Mode zu ihrem Schicksalsschlag. 

„Innerhalb eines Tages habe ich meine Heimat verloren. Das habe ich nie erwartet“, erzählt uns Kateryna, die vor rund zwei Jahren, so wie viele andere Menschen, aus der Ukraine flüchten musste. Mit ihr nach Deutschland kamen nur ihr Mann und ihre Tochter. 

Kateryna aus der Ukraine strahlt nicht nur wegen ihrer Kleidung 

Mode hat sie schon immer geliebt, erklärt die ehemalige Marketing-Managerin. Ihren knalligen neongelben Mantel trägt sie besonders gern. „Ich mag bunte Kleidung. Ich habe dann immer gute Laune. Ich hoffe, dass die anderen Leute dann auch bessere Laune haben“.  

Doch Kateryna strahlt nicht nur wegen der Farben, die sie trägt, sondern auch wegen ihrer inneren Einstellung. Sie steckt voller Dankbarkeit für die Unterstützung, die neuen Freundschaften und ihren Neuanfang in Deutschland: 

Diese Stadt und diese Menschen in Deutschland haben mich und meine Familie gerettet. Nicht nur mit materiellen Dingen, sondern auch mit dem Gefühl, dass ich mich sicher fühle. 

In Deutschland hat sie zudem ein besonderes Hobby entdeckt, dass ihr Halt gibt. 

Wandern, Natur & Co.: Verliebt in den Schwarzwald 

Da sie in Pforzheim mitten am Schwarzwald gelandet ist, kann Kateryna jetzt mehr in die Natur gehen. „Ich habe in Deutschland ein neues Hobby gefunden: das Wandern. Ich habe in Kiew gewohnt und dort gab es nicht so viele Möglichkeiten, in die Natur zu gehen.” Fast jede Woche geht sie inzwischen wandern, ob im Schwarzwald oder im Allgäu. „Das Wandern hilft, wenn es einem mental nicht so gut geht“, erklärt Kateryna. 

Wenn ich in der Nähe von meiner Heimat in Deutschland im Wald spaziere, fühle ich mich verbunden mit dem Land. Die Natur schafft die Verbindung.  

Zwei Jahre nach der Flucht: Deutschland ist ihre zweite Heimat geworden 

Inzwischen ist sie auch so weit, dass sie sich in Deutschland zu Hause fühlt. Sie spricht jetzt von ihrer zweiten Heimat in Pforzheim und erklärt: „Heimat ist kein genauer Platz, sondern das Gefühl: Ich bin am richtigen Ort, ich fühle mich gut und ich kann den Ort mit meiner Seele lieben.“ Sie lacht, als sie erzählt, dass sich in Deutschland auch ihr Kleiderschrank verändert hat: „Früher war Wanderkleidung für mich eher Arbeitskleidung. Aber jetzt habe ich entdeckt: Die Kleidung ist bequem und praktisch.” 

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