Abitur für Geflüchteten aus Afghanistan – Erfolg trotz Sprachbarriere

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Autor/in
Meike Rathsmann

„Man muss das wollen. Wenn man die ganze Zeit sagst das geht nicht, dann klappt es auch nicht. Irgendwann bist du fertig, hast keinen Bock mehr, hier in Deutschland zu bleiben. Auch ich habe Probleme gehabt und meine Familie vermisst, aber ich habe gesagt ich ziehe das durch!“


Sadegh floh vor sechs Jahren aus Afghanistan. Weit weg von seinen Eltern und seiner Schwester baute sich der damals 15-jährige in Rheinland-Pfalz ein Leben auf. Hat seine Familie seitdem nur noch online gesehen.

Kampf um eine bessere Zukunft

„Deutsch konnte ich gar nicht. Am Anfang war das echt schwer, ich war allein, habe sie sehr vermisst. Von den Eltern so weit entfernt zu sein, das war schlimm.“ Aber Sadegh kämpft. Lebt in einer Wohngruppe und lernt jeden Tag viele Stunden deutsch.

„Ein Grund war, hier ein besseres Leben zu haben und gute Zukunft.“

Sadegh findet in Meisenheim Freunde, ist im Fußballverein und lernt seine Freundin Jule kennen. Sie hilft ihm auch beim Lernen für das Abitur bei der Doppelbelastung, viel Stoff in einer Sprache zu pauken, die nicht seine Muttersprache ist. Besonders aufgeregt ist er vor der mündlichen Prüfung in Sozialkunde.


„Ich dachte niemals, dass ich das Abitur in deutscher Sprache schaffe.“

Doch Sadeghs Anstrengungen werden belohnt, seit ein paar Wochen hat er das Abi in der Tasche.
„Das war viel Stress. Jeden Tag acht bis neun Stunden lernen, jetzt bin ich einfach frei.“
Er möchte nun Soziale Arbeit studieren und später Jugendlichen, die neu in Deutschland sind helfen, zurecht zu kommen.

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Meike Rathsmann