Einsamkeit tut weh. Und kann gravierende Folgen haben. Eine neue Studie zeigt, dass das Sterberisiko von kranken Menschen deutlich höher ist, wenn sie einsam sind oder isoliert leben.
Einsamkeit erhöht Risiko, an Krebs oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben
Wenn jemand keine oder nur wenige soziale Kontakte hat, dann hat er oder sie zum Beispiel ein 22 Prozent höheres Risiko, an einer Krebserkrankung zu sterben. Bei Menschen, die sich einsam fühlen, ist das Sterberisiko bei einer Krebserkrankung um 9 Prozent höher.
Aber nicht nur Menschen mit Krebs sind betroffen. Auch bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist das Sterberisiko höher - vor allem bei sozial isolierten Menschen.
Das hat ein Forschungsteam aus China herausgefunden und diese Erkenntnis ist eigentlich nicht neu. Schon während Corona haben Studien gezeigt, dass Isolation und Einsamkeit nicht förderlich für unsere Gesundheit sind.
Meta-Studie erfasst sehr viele Menschen aus verschiedenen Ländern
Aber neu an der Studie ist die Datenmenge: Die Forschenden haben nämlich eine Meta-Analyse gemacht und dabei Daten von 2,2 Millionen Menschen aus unterschiedlichen Ländern ausgewertet. Sie haben insgesamt 90 Untersuchungen und Studien zu dem Thema analysiert und die Ergebnisse zusammengefügt. Diese große Datenmenge bestätigt, dass kranke und einsame Menschen ein erhöhtes Sterberisiko haben.
Einsamkeit erzeugt Stress
Und das liegt unter anderem am Stresshormon Cortisol. Das schüttet der Körper grundsätzlich aus, wenn man sich einsam fühlt oder wenige soziale Kontakte hat. Wenn das auf lange Zeit der Fall ist, dann steigt die Menge an Cortisol im Körper und das hat negative Auswirkungen auf unsere Körperfunktionen.
Zum Beispiel kann der Körper Entzündungen nicht mehr so gut unter Kontrolle bringen und auch unser Stoffwechsel wird gestört. Außerdem kann Cortisol das Risiko, Krebs oder eine Herz-Kreislauf-Erkrankung zu bekommen, erhöhen.
Risiko für psychische Erkrankungen oder Entwicklung von Süchten steigt
Und auch die Psyche leidet, wenn man sich über einen längeren Zeitraum einsam fühlt oder isoliert lebt. Menschen können Depressionen entwickeln oder sich ungesunde Lebensstile angewöhnen wie Rauchen oder einen hohen Alkoholkonsum. Und das wiederum erhöht das Risiko an Krebs zu erkranken oder eine Herzkrankheit zu bekommen.
Es ist auch bekannt, dass einige Menschen, die sehr isoliert leben, nicht regelmäßig zum Arzt gehen und dann eine Krankheit leichter übersehen werden kann.
Das Forschungsteam hofft, dass die Medizin die Faktoren Einsamkeit und soziale Isolation in Zukunft stärker berücksichtigt, wenn kranke Menschen behandelt werden.
Klar ist nämlich: wir Menschen brauchen soziale Kontakte und Beziehungen zueinander, damit es uns gut geht. Und eben auch, damit es uns besser geht und wir uns von einer Krankheit erholen können.