Die Ferien für die Roboter auf dem Mars beginnen am 2. Oktober und enden am 16. Oktober. Der Grund, warum die Maschinen stillstehen müssen: Die zwei US-Rover, die gerade auf dem Mars unterwegs sind, erhalten ihre Befehle täglich als Datenpaket per Funk von der Erde.
In den kommenden beiden Wochen befinden sich aber Erde und Mars auf entgegengesetzten Seiten der Sonne. Also die Sonne steht genau zwischen Erde und Mars. Und das kann Probleme für den Funk mit sich bringen.
Gestörter Funkverkehr
Die Funkbefehle würden den Mars zwar trotzdem erreichen, müssten aber ganz nahe an der Sonne vorbei und die starken elektrischen und magnetischen Felder in der Nähe der Sonne könnten dann den Funkverkehr stören. Die Funkkommandos könnten unverständlich auf dem Mars ankommen und die Maschinen zu Fehlfunktionen verleiten, was die NASA vermeiden möchte.
Rover misst weiter Daten, ohne sich zu bewegen
Damit sich nicht einer der milliardenteuren Rover aus Versehen ins eigene Rad bohrt, gönnt man den Robotern also eine fast komplette Arbeitspause. Die gilt auch für die Satelliten in der Marsumlaufbahn. Der im Frühjahr spektakulär gelandete Rover Perseverance soll in seinen Ferien wenigsten weiter Wetterdaten messen, nach kleinen Staubwirbeln, die über die Marsoberfläche ziehen, Ausschau halten und Tonaufnahmen machen – aber all das, ohne sich zu bewegen.
Daten werden so lange gespeichert
Sein kleiner Begleiter, der Mars Helikopter Ingenuity, wird komplett zum Nichtstun verdonnert und soll sich nur einmal pro Woche mit einem Statusbericht per Funk beim 175 Meter entfernt von ihm stehenden Perseverance melden. Die Marsbebenstation Insight, die in den vergangenen zwei Jahren hunderte Marsbeben aufgezeichnet hat, wird weiter nach Erschütterungen in der Marskruste lauschen – aber die Daten so lange speichern, bis die Betriebspause auf dem Mars endet und die Funkstrecke zur Erde wieder frei ist.
Eine Woche bis alle Daten auf der Erde sind
Ebenso verfahren die Marssatelliten in der Umlaufbahn um den Roten Planeten. Nach den zwei Wochen Funkpause wird es nochmals eine ganze Woche dauern, bis alle zwischengespeicherten Daten und Bilder zur Erde gefunkt sind – und erst danach geht das Roboterleben auf dem Mars wieder seinen gewohnten Gang.
Das gilt auch für den seit Mai dort über eine Marsebene rollenden chinesischen Rover - über dessen Ferienpläne hat die chinesische Raumfahrtbehörde bislang nichts bekanntgegeben.