Es gibt große Hoffnung, dass wir durch die Impfung endlich wieder in einen Alltag ohne Einschränkungen zurückzukehren können. Doch wie sich in letzter Zeit immer wieder gezeigt hat, haben vollständig Geimpfte zwar selten schwere Verläufe von Covid-19, können sich aber in begrenztem Maße auch weiterhin mit dem neuen Coronavirus infizieren und dann andere anstecken.
Ist ein Impfstoff schon der Sieg im Kampf gegen Corona?
Es kann leider durchaus sein, dass sich die Pandemie auch mit den Impfungen nicht stoppen lässt. Der Grund: die Messlatte für eine Zulassung liegt im Moment ziemlich niedrig. Selbst ein Corona-Impfstoff, der nur zu 50 Prozent schützt, würde wahrscheinlich zugelassen – zumindest dann, wenn die Nebenwirkungen minimal sind. Das haben sowohl die WHO als auch die amerikanische Arzneimittelbehörde FDA als Mindestanforderung definiert.
Die meisten Impfstoffe (außer Curevac) haben die Grenze zwar überschritten, dennoch gibt es Hinweise darauf, dass Geimpfte das Virus trotzdem weiter übertragen können.
Können Menschen geimpft und trotzdem ansteckend sein?
Ja, das kann passieren. Dann würden Geimpfte zwar selbst keine Symptome entwickeln, das Virus aber dennoch weitertragen. Man kann das mit einer Ritterburg vergleichen: Bei einem perfekten Corona-Impfstoff prallen die Viren schon am äußeren Schutzwall ab, können sich also in Nase und Rachen nicht weiter verbreiten.
Das andere Szenario: Die Viren halten sich in den Atemwegen und werden erst im Körperinneren gestoppt. Die feindlichen Viren haben es also bis ins Innere der Burg geschafft.
Ein klassisches Beispiel für den Nutzen einer Impfung mit sterilisierender Immunität ist Polio: Erst der zweite zugelassene Impfstoff, die Schluckimpfung, verhinderte die weitere Ausbreitung. Nur so ließ sich die Kinderlähmung weitgehend ausrotten. Bei Corona sagen aber manche Forscher auch: Ein perfekter Impfstoff ist eher Luxus, Hauptsache wir können endlich Risikogruppen vor schweren Verläufen schützen.