Gesellschaft

Allensbach-Studie: "Generation Mitte" ist optimistisch

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Autor/in
Veronika Simon
Portraitbild von Veronika Simon, Multimedia-Reporterin und Redakteurin SWR Wissen aktuell
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Ralf Kölbel
Ralf Kölbel, Online-Redakteur bei SWR Wissen aktuell sowie Redakteur bei Redakteur bei SWR Kultur DAS Wissen.

Die "Generation Mitte", also die 30- bis 59-jährigen in Deutschland, schauen positiver auf ihre finanzielle Situation als vor einigen Jahren. Das zeigt die sogenannte Allensbach-Studie, die der Gesamtverband der Versicherer in Auftrag gegeben hat.

Diese Generation sei krisenfest und stabil, so der Hauptgeschäftsführer des Verbands. Jedoch sähe sie großen Bedarf an Reformen in Deutschland.

"Generation Mitte" blickt trotz weltweiten Krisen eher optimistsch in die Zukunft

Weltweite Krisen, eine hohe Inflation – man hätte erwarten können, dass die Zukunftsängste der sogenannten "Generation Mitte" eher größer als kleiner werden. Doch die 30 bis 59-jährigen sind optimistischer als gedacht: Jeder fünfte Befragte der sogenannten Allensbach-Studie geht davon aus, den eigenen Wohlstand in den kommenden fünf Jahren zu vermehren – das sei deutlich mehr als noch vor zwei Jahren im Nachgang der Pandemie, so die Studienautoren.

Die 30- bis 59-jährigen in Deutschland schauen positiver auf ihre finanzielle Situation als vor einigen Jahren. Das zeigt die sogenannte „Generation Mitte“-Studie, die der Gesamtverband der Versicherer in Auftrag gegeben hat.
Die 30- bis 59-jährigen in Deutschland schauen positiver auf ihre finanzielle Situation als vor einigen Jahren. Das zeigt die sogenannte „Generation Mitte“-Studie, die der Gesamtverband der Versicherer in Auftrag gegeben hat.

Angst vor sozialem Abstieg bei Mitgliedern der "Generation Mitte" eher gesunken

Auch die Angst sozial abzusteigen sei gesunken. 2022 äußerte ein Viertel der Befragten diese Sorge, jetzt seien es nur noch 16 Prozent.
Im Vergleich zur ersten Allensbach-Studie vor 11 Jahren, schaue die mittlere Generation auch positiver auf ihre aktuelle finanzielle Lage.

Auch die Einschätzung der Wohn- und Berufssituation fiel positiver aus als im Jahr 2013. Insgesamt könne man einen längerfristigen Trend sehen, so die Macher der Studie: Die Lebenszufriedenheit der 30- bis 59-jährigen sei sehr stabil.

"Generation Mitte " sieht viel Raum für Verbesserungen

Doch die mittlere Generation sehe auch viel Raum für Verbesserungen: Die große Mehrheit der Befragten sagte, dass in Deutschland Reformen nötig seien, fast die Hälfte sprach sich sogar für tiefgreifende Veränderungen aus. Besonders wichtig seien Verbesserungen im Bereich Pflege, Bildung und Gesundheitswesen. Aber auch die Digitalisierung, Altersvorsorge und das Sozialsystem benötigten Reformen.

Wichtige Werte für viele Menschen der Generation Mitte sind Respekt, Toleranz und Zivilcourage. Demo in St. Ingbert gegen Rechtsextremismus.
Wichtige Werte für viele Menschen der Generation Mitte sind Respekt, Toleranz und Zivilcourage.

Beunruhigend fände die mittlere Generation auch die Spaltung der Gesellschaft, die ein Großteil der Befragten wahrnehme. Wichtige Werte für viele dieser Altersgruppe seien etwa Respekt, Toleranz und Zivilcourage. Diese Werte müssten stärker verteidigt werden, so die Studienteilnehmerinnen und Teilnehmer. Dazu könne jeder und jede Einzelne etwas beitragen.

Die sogenannte Allensbach-Studie befragte jetzt zum zehnten Mal Menschen im Alter von 30 bis 59 Jahren. Zur "Generation Mitte" gehören mehr als 35 Millionen Menschen in Deutschland. Sie sind besonders für die Wirtschaft von Bedeutung, da sie über 70 Prozent der Erwerbstätigen stellen.

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