Waage misst alles, was im Flugzeug ist – auch fliegende Vögel
Würde man ein Flugzeug auf eine Waage stellen, dann würde die Waage alles messen, was sich im Flugzeug befindet – auch, so seltsam es zunächst klingen mag, einen fliegenden Vogel.
Aber der Reihe nach: Ihr Kondor sitzt auf dem Boden des Flugzeugs. Hebt er ab und beginnt zu fliegen, ist es ja keineswegs so, dass er in der Luft schweben würde. Vielmehr muss er sich durch Flugbewegungen oben halten.
Aktion = Reaktion
Nun hat der Vogel ein Eigengewicht – würde er nicht fliegen, würde er weiter auf dem Boden des Flugzeugs liegen. Um dieses Eigengewicht oben zu halten, muss der Vogel mithilfe seiner Flugbewegungen eine Kraft aufbringen, die die Schwerkraft gerade kompensiert. (Newton: actio = reactio; jede Kraft erzeugt eine Gegenkraft).
Praktisch bedeutet das: Der Vogel muss sich am Boden abstoßen; schon dadurch drückt er das Flugzeug nach unten. Da er im Flugzeug keinen Gegenwind hat, den er als Aufwind nutzen könnte, hält er sich nur dadurch in der Luft, dass er mit den Flügeln ständig Luft nach unten drückt. Der Boden des Flugzeugs wird somit zwar vom Gewicht des Vogels ent-, dafür mit zusätzlicher Luft, die nach unten drückt, belastet. Das gleicht sich im Schnitt aus.
Gewicht bleibt gleich – ob der Vogel fliegt oder tot am Boden liegt
Ich sage im Schnitt, weil je nach Flügelbewegung das Flugzeug kurzfristig ein bisschen schwerer oder ein bisschen leichter wird. Aber in der Summe wird er das Flugzeug mit genau dem gleichen Gewicht belasten, als würde er leblos am Boden liegen.
Physik Wie misst ein Flugzeug die Windgeschwindigkeit?
Hinter der scheinbar lapidaren Anzeige "Windgeschwindigkeit 50 km/h" steckt eine aufwändige Rechnerei. Wie ermittelt man die Geschwindigkeit? Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Physik Würde man durch ein kaputtes Fenster im Flugzeug ins Freie gezogen – wie in Actionfilmen?
Ein Loch im Flugzeug würde tatsächlich zu einem schnellen Druckausgleich führen. Leider reicht das noch nicht, um Bösewichte loszuwerden. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.