Bei jedem Erzählen werden Erinnerungen neu abgespeichert
Die Zuverlässigkeit der Erinnerung ist tatsächlich ungewiss. Wir erinnern die Dinge nicht immer nur, wie man etwa einen Film abspulen würde. Vielmehr erinnern wir die Dinge so, wie wir sie das letzte Mal erzählt haben, denn immer, wenn wir neu erzählen, wird wieder neu abgespeichert.
Kein Richtig und kein Falsch: Jeder speichert Erinnerungen anders ab
Manchmal haben wir Dinge auch aus unterschiedlichen Perspektiven gesehen: Eine Oma sieht eine Situation anders als die Mutter oder ein Freund. Die Dinge werden dann in ihrem Kontext unterschiedlich abgespeichert – da hat keiner recht oder unrecht.
Häufig muss man aber sagen: Wenn man sich etwas länger darüber unterhält, kann man sich darauf einigen, wie es wohl wahrscheinlich abgelaufen ist, weil wir genügend Eckpunkte einer Lebenssituation abgespeichert haben, um sie gemeinsam rekonstruieren zu können.
Hirnforschung Was passiert bei einem Blackout im Gehirn und was kann man dagegen tun?
Einen Blackout hat man häufig in Situationen, die man als stressbehaftet erlebt. Dabei werden enorme Mengen von Glukokortikoiden, dazu gehört zum Beispiel das Kortisol, ausgeschüttet. So wird dem Gehirn und der Muskulatur viel Energie zur Verfügung gestellt. Daneben wirkt es aber auch aufs Gehirn, unter anderem auf den Hippocampus. Der Hippocampus ist einer der Strukturen, die wir für das Abspeichern von Informationen brauchen, aber auch um Erinnerungen zum Leben zu erwecken. Von Martin Korte
Psychologie Wie sinnvoll sind Triggerwarnungen?
Triggerwarnungen sind mittlerweile fester Bestandteil von Podcasts, Videos oder Instagram-Posts, in denen Gewalt thematisiert wird. Userinnen und User sollen so vor belastenden Inhalten geschützt werden. Wie sinnvoll ist das? Von Sarah Rondot | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Hirnforschung Wie entsteht ein Déjà-vu-Erlebnis?
Etwas wiederzuerkennen besteht aus drei Schritten: Wir erleben (sehen, hören, riechen …) etwas. Parallel ruft unser Gehirn Erinnerungen aus der Vergangenheit ab und gleicht die neuen Eindrücke mit den alten Erinnerungen ab. Und wenn es Übereinstimmungen gibt, kommt das das Signal: "Kenne ich schon!" Man könnte nun ein Déjà-vu so erklären, dass sich dieser letzte Schritt gelegentlich verselbständigt. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
Erinnern und Vergessen
Psychologie Erinnerung an sexuellen Missbrauch – Echt oder eingeredet?
Viele leiden unter wiedergefundenen Erinnerungen an frühen sexuellen Missbrauch. Sind die Taten wirklich passiert oder wurden sie durch Therapeuten oder Medienberichte suggeriert?