Satelliten und GPS kommen bei der Vermessung zum Einsatz
Heute kann man das mit Satelliten und GPS ziemlich genau messen, aber diese Höhenmessungen per Satellit gibt es erst seit den 1990er-Jahren.
Gute Ergebnisse früher durch Luftdruckmessung und Winkelberechnung
Schon früher waren aber die Höhen der Berge bereits recht genau auf den Karten verzeichnet. Dabei kamen drei Methoden vor allem zum Einsatz:
- Die erste ist die Luftdruckmessung. Es ist bekannt, dass der Luftdruck mit der Höhe abnimmt. Wenn man den Luftdruck sehr genau misst, kann man damit oft auf ein bis zwei Meter genau die Höhe bestimmen.
- Die zweite Methode ist die Landvermessung. Die ist richtig aufwendig und wird nur alle paar Jahrzehnte gemacht. Dabei nimmt man einen Ausgangsnullpunkt an der Meeresküste. Von dort wird ein engmaschiges Netz von Nivellementpunkten gelegt. Die Nivelliergeräte, die man dazu braucht, hat jeder schon mal gesehen; die werden auch bei Straßenbauarbeiten verwendet. Das sind diese Zielfernrohre, die auf einem Stativ montiert sind. Diese Fernrohre sind immer horizontal gerichtet. Ein Arbeiter stellt sich an eine Stelle und richtet das Fernrohr zu seinem Kollegen, der 50 Meter weiter steht und eine Messlatte neben sich hat. So können die beiden den Höhenunterschied zwischen diesen beiden Punkten feststellen. Auf diese Weise kann man sich in mühsamer Kleinarbeit ein Messnetz legen – von der Küste bis ins Landesinnere.
- Bei steilen Bergen kommt eine weitere Technik zum Einsatz: Man kann Höhen durch Winkelberechnungen bestimmen. Dabei peilt man die Spitze an, liest den Winkel ab und kann dann mit Sinus, Cosinus und so weiter die Höhe des angepeilten Berges ausrechnen.
Heute aber läuft sehr viel über Satellit; das macht es wesentlich einfacher.
Schweizer und Franzosen definieren die Meereshöhe anders als die Deutschen
Unser NN – unser Normalnull – in Deutschland ist traditionell der Meeresspiegel in Amsterdam, genauer: das mittlere Hochwasser. Die Schweizer und Franzosen orientieren sich aber am Meeresspiegel in Marseille. Der Unterschied beträgt dabei nur 27 cm. Das kann aber zu Pannen führen wie vor einigen Jahren am Hochrhein in Laufenburg, wo vom Schweizer Rheinufer aufs badische Rheinufer eine Brücke gebaut wurde. Die Ingenieure haben diesen Unterschied von 27 cm beim Bau der Brücke zwar berücksichtigt; dummerweise haben sie dabei aber die Vorzeichen vertauscht. So hatten sie plötzlich einen halben Meter Unterschied zwischen der Brückenführung auf der badischen und der Schweizer Seite. Das wäre ein bisschen blöd gewesen, deshalb mussten sie auf beiden Seiten nachträglich Korrekturen anbringen.
Physik Welchen praktischen Nutzen hat Einsteins Relativitätstheorie?
Das beste Beispiel für die Anwendung von Einsteins Relativitätstheorie ist die Satellitennavigation. Wissenschaftler tüfteln aber an weiteren Anwendungsmöglichkeiten, um sich diese Zeitverzerrung durch die Relativitätstheorie zunutze zu machen. Eine ist die Höhenmessung. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Geografie Stimmt es, dass der Mount Everest nicht der höchste Berg der Welt ist?
Die größten, aktivsten Vulkane der Erde sind höher als der Mount Everest. Sie befinden sich auf Hawaii. Von Hans-Ulrich Schmincke
Bibel Beruht die Strandung der Arche Noah am Berg Ararat auf Fakten?
Der Berg Ararat, der an der türkisch-armenischen Grenze steht, ist über 5.000 Meter hoch. Dort auf geologisch nachvollziehbare Weise einen Meeresspiegel hinzubekommen, ist schlichtweg unmöglich – wenn man davon ausgeht, dass es sich dabei um eine historische Tatsache handelt. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Astrophysik Wie viele Atome gibt es im Universum?
Man kennt etwa die Zahl der Atome in der Sonne und kann diese auf das Universum hochrechnen. Allerdings mit einer entsetzlichen Fehlerquote. Von Bruno Martin Deiss
Etymologie Warum heißen Zahlen, die durch 2 teilbar sind, "gerade" Zahlen?
Der Begriff "gerade" Zahl hat sprachlich überhaupt nichts mit geraden Linien zu tun oder dass ungerade Zahlen als "krummer" angesehen werden. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0.
Holocaust 6 Millionen ermordete Juden – Woher stammt diese Zahl?
6 Millionen Juden haben die Nationalsozialisten ermordet. Rund 4 Millionen Menschen starben in Konzentrations- und Vernichtungslagern, 2 Millionen durch Massaker. Von Gábor Paál | Text und Audio dieses Beitrags stehen unter der Creative-Commons-Lizenz CC BY-NC-ND 4.0. | http://swr.li/holocaust
Mount Everest
Juli / August 1953 Mount-Everest-Erstbesteiger Edmund Hillary und Tenzing Norgay nach ihrer Rückkehr
Juli/August 1953 | Am 29. Mai 1953 standen erstmals zwei Menschen auf dem Gipfel des Mount Everest, der neuseeländische Bergsteiger Edmund Hillary und der nepalesische Sherpa Tenzing Norgay. Die Welt erfährt von diesem Ereignis erst vier Tage später – als die beiden wieder heruntergekehrt waren und der Rest der Expeditionsmannschaft die Nachricht über Boten weitertrug. Da es sich um eine britische Expedition handelt, reisten die Bergsteiger zusammen mit Expeditionsleiter John Hunt zunächst nach London, wo Hillary von der gerade frisch gekrönten Königin Elizabeth in den Ritterstand gehoben wurde. Die drei Bergsteiger geben auch eine Pressekonferenz, auf der sie gefragt werden, was den Erfolg der Expedition ausmachte. Das genaue Aufnahmedatum ist nicht vermerkt.
Im August kehrt Sir Hillary wieder zurück nach Neuseeland, wo er noch einmal von Walter Schäuble, einem Mitarbeiter des Südwestfunk interviewt wird. Auch hier nennt der Archiveintrag kein genaues Datum.
23.5.1978 Reinhold Messner und Peter Habeler kehren vom Mount Everest zurück
23.5.1978 | Reinhold Messner begründete seinen Ruf als Extrembergsteiger in den 1970er- und 1980er-Jahren. Er war der erste Mensch, der alle Achttausender bestiegen hat. Er war der erste, der allein einen Achttausender bezwang. Und er war zusammen mit Peter Habeler der erste, der ohne zusätzlichen Sauerstoff auf den Mount Everest stieg. Das war am 8. Mai 1978. Zwei Wochen später, unmittelbar nach ihrer Rückkehr, erzählen die beiden im Südwestfunk von der Expedition.