Ein Teil unserer Ausbildung ist zwei- bis dreiwöchige medizinische Ausbildung. Da geht es darum, kleine Notfälle versorgen zu können. Wir haben an Bord der Raumstation die Möglichkeit, Herzdruckmassage zu machen, einen Zahn zu ziehen oder eine Füllung zu reparieren. Alles was größer ist, etwa einen Blinddarm zu operieren, das ist noch nicht möglich in der Schwerelosigkeit. Dafür haben wir zu jeder Zeit eine Rettungskapsel an der Raumstation angedockt. Das ist das Raumschiff, mit dem wir da auch hingeflogen sind, das steht jederzeit startbereit zur Verfügung. So kann man innerhalb weniger Stunden zur Erde zurückkehren. Ob man das genießt, wenn man gerade eine akute Blinddarmentzündung hat, das ist fraglich, aber man kann’s überleben.
Die Entscheidung ist sicher nicht ganz leicht?
Ja, das ist natürlich eine große Entscheidung, weil so ein Rückflug gleichzeitig auch die Mission abbricht. Das ist nicht ganz einfach. Aber man hat Hilfe, diese Entscheidung zu treffen, denn man hat medizinisches Team am Bode. Mit dem spricht man, das Team analysiert, sie schauen per Video auf das Problem und entscheiden dann, ob die Person zurückgeholt werden muss.
Bisher ist das noch nicht passiert, aber man muss natürlich drauf vorbereitet sein – wie auf alle möglichen Notfälle an Bord der Raumstation.