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Warum sind Wolken mal klar begrenzt (Schäfchenwolken), mal nicht?

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Autor/in
Gábor Paál
Gábor Paál

Wolkenform ist abhängig von der Luftbewegung

Wolken haben in Wahrheit nie einen so scharfen  Rand, wie man von unten manchmal meinen könnte. Die Erfahrung hat jeder schon mal im Gebirge gemacht oder wenn man im Flugzeug die Wolkendecke durchdringt. Es beginnt immer mit ein paar Nebelschwaden, die dann zunehmend dichter werden.

Aber es stimmt: Der Übergang vollzieht sich bei manchen Wolken auf eine so kurze Distanz, dass es aus größerer Entfernung so aussieht, als hätte sie einen scharfen Rand. Zumindest bilden diese Art von Wolken – die berühmten Schäfchen- oder "Blumenkohlwolken" – am Himmel klare abgegrenzte Haufen, die man z. B. zählen kann. In anderen Fällen dagegen bildet sich eher eine geschlossene Wolkendecke oder ein paar diffuse Schleierwolken.

Das hängt vor allem von den jeweiligen Luftbewegungen ab. Ich habe vorhin gesagt, Wolken entstehen, wenn Luft aufsteigt, dabei abkühlt und der Wasserdampf dadurch kondensiert. Grundsätzlich gilt in der Atmosphäre: Wenn irgendwo Luft aufsteigt, muss irgendwo anders Luft absinken. Und wenn Luft absinkt, passiert das Gegenteil: Dann lösen sich Wolken tendenziell auf. Dieses Muster aus aufsteigender und absinkender Luft kann aber unterschiedlich kleinräumig sein. Um zwei Extremfälle zu skizzieren: Wenn die Luft gleichmäßig über eine weite Fläche aufsteigt, dann entsteht dort tendenziell eher eine geschlossene Wolkendecke. Während ganz woanders, vielleicht tausend Kilometer weiter, Luftmassen zum Ausgleich wieder absinken und dort blauer Himmel ist.

Es kann aber auch sein, dass diese Luftbewegungen viel kleinräumiger sind. Zum Beispiel haben wir dann eine Luftsäule von vielleicht 500 Metern Durchmesser, die aufsteigt, und daneben eine andere Säule, in der die Luft absteigt. In der Säule, in der die Luft aufsteigt, bildet sich eine Wolke, in der anderen daneben nicht. Solche Wolken sind auch deshalb vor allem oben eher rund und buschig, weil in der Mitte der Wolke die Luft am schnellsten aufsteigt und dieser ganze Prozess der Kondensation schneller größere Höhen erreicht. Und wenn die Luft schnell aufsteigt, kühlt sie sich auch um so schneller ab, das Wasser kondensiert schneller, die Tröpfchen werden größer. Und je größer die Tröpfchen sind, desto sichtbarer sind sie auch. Deshalb erscheint der Kontrast zwischen Wolke und Himmel entsprechend schärfer.

Fazit: Wenn Wolken einen scheinbar scharfen Rand haben, dann dort, wo Luft lokal begrenzt schnell aufsteigt. – Und die anderen Wolken, die eher diffuser sind?

Die entstehen weniger durch aufsteigende Luft als vielmehr entweder durch eher unregelmäßige Luftverwirbelungen oder einfach dadurch, dass die Luft in der Atmosphäre insgesamt einfach abkühlt – zum Beispiel, weil die Sonne untergeht. In diesen Fällen entsteht eine eher diffuse Situation, wo, eher zufällig, mal hier, mal dort die für die Wolkenbildung kritische Temperatur unterschritten wird, sodass sich an einer Stelle ein paar Schwaden bilden, an der anderen wieder nicht, aber ohne dass es wie bei den Haufenwolken eine klar umrissene Aufwind-Zone gäbe, wo sich eine Wolke bildet.

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