Ob träumen wichtig ist, das wissen wir gar nicht, weil jeder Mensch jede Nacht träumt – ob es wichtig ist oder nicht. Das Gehirn als biologische Maschine ist während des Schlafes nicht abgeschaltet. Es ist anders aktiviert als während des Wachzustands, hat auch andere Aufgaben als im Wachzustand. Aber es ist nicht abgeschaltet – so wie das Herz ja auch die ganze Nacht durchschlägt.
Träumen: subjektives Erleben während des Schlafes
Zusätzlich zu dieser biologischen Aktivität ist auch das Bewusstsein, also dieses subjektive Erleben – ich definiere träumen als subjektives Erleben während des Schlafes – auch immer vorhanden. Das heißt also: Träumen ist immer vorhanden. Es gehört zu einer gesunden Funktion des menschlichen Gehirns dazu.
Verarbeiten wir Erlebtes durch das Träumen?
Das ist die große Frage. Natürlich überlegt man sich: Warum hat die Natur es eingerichtet, dass wir auch nachts dieses subjektive Erleben haben? Die ganz Kritischen sage: Die Natur hat sich nicht die Mühe gemacht, dieses subjektive Erleben, das während des Tages immer vorhanden ist, nachts abzuschalten. Das heißt, es läuft auf Ruhemodus einfach weiter und macht halt, was es will. Und es gibt die anderen Leute, die sagen: Vielleicht macht es doch Sinn, wenn wir tagsüber die Dinge, die uns beschäftigen, noch mal durchgehen.
Ich finde den Vergleich mit dem Spielen von Kindern interessant. Das Spielen hat keinen direkten Sinn und Zweck. Aber es trainiert die Fähigkeiten. Das ist so eine Idee, die auch auf die Träume übertragen werden könnte. Das heißt, man spielt verrückte Sachen durch – nicht, um irgendetwas zu erreichen, sondern um seine Fähigkeiten im Umgang mit Situationen, anderen Menschen und Schwierigkeiten zu üben.