Ob goldene Schoko-Osterhasen, riesige Schokoeier oder neue Tafelsorten – die Lust auf Süßes steigt. Doch ein Wermutstropfen bleibt: Die Preise für Schokolade sind in den letzten Jahren stark gestiegen. Die sogenannte "Schoko-Inflation" belastet die Geldbeutel der Verbraucher.
Das Angebot ist groß, doch die Preisauszeichnung oft unübersichtlich. Ein kleiner Goldhase von Lindt kostet beispielsweise 4,29 Euro – die Preisinformation ist jedoch nur auf der Unterseite der Verpackung zu finden. Bei unseren Testkäufen hatten viele Produkte gar keine Preisangaben.
Mogelpackungen und Preistricks
Neben den hohen Preisen gibt es eine Überraschung: Einige Hersteller haben die Schokoladentafeln geschrumpft! Die beliebte Milka-Tafel wiegt nur noch 90 statt 100 Gramm – bei gleichem Preis. Verbraucherschützer Armin Valet nennt das eine bewusste Verbrauchertäuschung. „Neun Sorten sind betroffen – das ist ein klarer Tabubruch!“
Der Hersteller Mondelez begründet die Veränderung mit gestiegenen Produktionskosten. Doch ein Blick in den Jahresbericht zeigt: Die Herstellungskosten sind sogar gesunken, während die Gewinne und Dividenden für Aktionäre steigen.
Kakao als Preistreiber – oder doch nicht?
Ein wichtiger Faktor für die Preisentwicklung ist die weltweite Kakaoernte. Die Erträge sind in den letzten Jahren um 30 Prozent gesunken, wodurch der Kakaopreis an den Börsen explodierte – von 3.000 auf 12.000 Dollar pro Tonne. Doch inzwischen ist der Preis wieder um 30 Prozent gefallen. Die Supermarktpreise bleiben jedoch hoch.
„Hier gäbe es eigentlich Spielraum für Preissenkungen“, erklärt Bettina Seidl von der ARD-Finanzredaktion. Doch bisher profitieren nur die Hersteller von den sinkenden Rohstoffkosten – nicht die Verbraucher.
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Marktmacht der Schokoladenhersteller
Auch der Lebensmittelhandel steht unter Druck. „Die großen Schokoladenkonzerne wissen um ihre Marktmacht. Einzelhändler können es sich nicht leisten, diese Produkte aus dem Sortiment zu nehmen“, sagt Philipp Hennerkes, Hauptgeschäftsführer des Bundesverbands der Lebensmittelhändler. Die Folge: Kunden zahlen immer höhere Preise.
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Warum Schokolade für uns so wichtig ist
Trotz der steigenden Kosten bleibt Schokolade für viele unverzichtbar. Nach den Schweizern geben die Deutschen europaweit am meisten Geld für Schokolade aus.
Der Psychologe Rene Träder erklärt: „Schokolade weckt Kindheitserinnerungen und ist mit positiven Emotionen verknüpft. Sie stillt einen hedonistischen Hunger – also ein Verlangen nach Genuss, das nicht mit körperlichem Hunger zu tun hat.“
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Die Alternative: Schokolade selbst machen
Wer sich die teuren Supermarktpreise sparen möchte, kann Schokolade auch selbst herstellen. In vielen Großstädten gibt es Schokoworkshops, in denen Verbraucherinnen und Verbraucher selbst die Herstellung ausprobieren können.
Allerdings sind diese Kurse mit 75 Euro für zwei Stunden auch nicht gerade ein Schnäppchen, doch das Ergebnis überzeugt: Genuss ohne Zusatzstoffe und ohne versteckte Preistricks.
Fazit: Schokolade bleibt eine Versuchung – aber sie wird immer teurer. Wer den Genuss ohne Reue möchte, kann sich über Alternativen wie selbstgemachte Schokolade informieren. Vielleicht ist das die Zukunft für echte Schokofans?
