Ein besonders aufsehenerregender Fall ist der der Firma „Energieperten“, deren Geschäftsführer Dustin M. nicht nur ein verurteilter Betrüger ist, sondern auch zuvor bereits mit anderen kriminellen Machenschaften in Erscheinung trat.
Photovoltaikanlage nicht installiert: die betrügerische Masche
Im Frühjahr 2023 sitzt Stefan Peters in seinem Garten in Eschweiler bei Aachen und wartet auf die Montage seiner neuen Photovoltaikanlage (PV-Anlage). Nach einer Anzahlung von rund 4.000 Euro an die Firma „Energieperten“ erhält er jedoch einen Anruf: „Der Elektriker kann nicht kommen, er hat Corona.“
Peters glaubt der Ausrede und wartet geduldig auf einen neuen Termin. Doch auch dieser wird abgesagt, und schließlich wird ihm klar, dass er einem Betrüger aufgesessen ist – sein Geld ist verloren.
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Elektriker taucht nicht auf – kein Einzelfall
Ähnlich erging es Beate Eichel aus Schmitten in Hessen, die ebenfalls von Dustin M. eine PV-Anlage kaufte, die nie geliefert wurde. Sie ist überzeugt: „Er hat von Anfang an vorgehabt zu betrügen; er hatte nie die Absicht, irgendeine Anlage zu bauen.“
Immer mehr Berichte über ähnliche Vorfälle häufen sich aus verschiedenen Bundesländern, und das Landeskriminalamt in Hessen spricht von einem entstandenen Schaden in Millionenhöhe.
Vorwurf: ein Leben im Luxus auf Kosten der Opfer
Dustin M. präsentiert sein Leben offen auf Instagram: Urlaube auf den Malediven, Ausfahrten im Porsche – für die betrogenen Kunden wirkt das wie Hohn. Pierre Hellwig, ein weiterer Geschädigter aus Schermbeck im Münsterland, äußert sich frustriert: „Er lässt es sich gutgehen von dem Geld, das wir erwirtschaftet haben.“
Auf Anfrage bestreitet M., jemals jemanden betrogen zu haben und behauptet, einigen Kunden hätte er Anzahlungen zurückerstattet. Ob seine Firma jemals PV-Anlagen installiert hat, bleibt jedoch unklar.
Kriminelle Vorgeschichte mit Immobilienfirma
Die Geschichte von Dustin M. ist nicht neu. Auszüge aus dem Handelsregister zeigen, dass er bereits 2019 mit einer Immobilienfirma in Hannover aktiv war – Alpha Wohnkonzept. Dort soll er ebenfalls betrügerische Machenschaften betrieben haben, indem er beispielsweise Champagner an Restaurants verkaufte, den er nicht besaß.
Jörn D., ein ehemaliger Mitarbeiter der Firma, erinnert sich. „Er wollte 80.000 Flaschen Champagner verkaufen – Lieferung nur gegen Vorkasse.“ Diese Masche fand ein jähes Ende, als M. den nicht existierenden Champagner ins Rotlichtmilieu verkaufte und daraufhin mit ernsthaften Konsequenzen konfrontiert wurde.
Wie finde ich seriöse Anbieter von PV-Anlagen?
Der Fall „Energieperten“ verdeutlicht eindringlich, wie wichtig es ist, beim Kauf von Photovoltaikanlagen vorsichtig zu sein und Anbieter sorgfältig zu prüfen.
Experten raten dazu, sich nicht von vermeintlich günstigen Angeboten blenden zu lassen und Referenzen sowie Kundenbewertungen genau zu überprüfen. Nur so können Hausbesitzer verhindern, Opfer solcher Betrugsmaschen zu werden und ihr hart verdientes Geld zu verlieren.