Zynisch, humorvoll, extrovertiert: Der amerikanische Politikberater Roger Stone hat viele Attribute. Zimperlichkeit gehört nicht dazu. Ohne ihn wäre Donald Trump vermutlich nie im Weißen Haus gelandet. Drei Jahre lang – bis zum Ende von Donald Trumps Amtszeit 2021 – begleitet der Filmemacher Christoffer Guldbrandsen den republikanischen Königsmacher Roger Stone, der als Bekenntnis ein großes Tattoo von Richard Nixon auf dem Rücken trägt. „Der Trump-Einflüsterer – Der republikanische Königsmacher Roger Stone“ (OT: A Storm Foretold) ist ab heute, 15. Oktober 2024 für 100 Tage in der ARD Mediathek abrufbar und wird am 4. November um 22:50 Uhr in Das Erste gezeigt.
Arbeitsalltag mit Martini und Zigarre
Der Film begleitet den dandyhaften Roger Stone durch seinen Arbeitsalltag. Wobei, von Alltag zu sprechen, ist angesichts der Agenda Stones schon ein Widerspruch in sich. Er fährt zu politischen Veranstaltungen, spricht mit den Proud Boys, dazwischen trinkt er gerne mal einen Martini oder raucht eine fette Zigarre – im Schlepptau immer Kristin Davis, seine PR-Beraterin, die früher eine „Madame“ mit eigenem Escortservice war. Noch bevor Trump die Wahl gegen Biden verliert, hat Stone schon ein Ass im Ärmel: Er reaktiviert seine alte Kampagnenidee „Stop the Steal“, die schließlich zum Sturm aufs Kapitol mit den bekannten Auswirkungen führt.
Skrupellosigkeit
Schriftsteller und Drehbuchautor Gore Vidal sagte einmal: „Jeder Amerikaner, der bereit ist, für das Präsidentenamt zu kandidieren, sollte per Definition, automatisch davon ausgeschlossen werden.“ Zu Zeiten der Präsidentschaft von Donald Trump gewinnt dieses Zitat eine erschreckende Aktualität und Neudefinition. „Der Trump-Einflüsterer – Der republikanische Königsmacher Roger Stone“ ist ein packendes wie erschütterndes Dokument von Machtmissbrauch und Propaganda, aber auch eine selbstkritische Reflexion eines Regisseurs, der für den einmaligen Zugang zu Trumps Ideologen in Abhängigkeit von Stone gerät. Er bezahlt dafür fast mit seinem Leben, als er während der Produktion einen Herzinfarkt erleidet.
Zur Produktion
Eine Produktion von The Ark sowie Danish Film Institute, DR, SVT, VPRO, RTS, Nordisk Film & TV Fond, YLE, FilmFyn und SWR
Der Regisseur Christoffer Guldbrandsen steht für Interviews in englischer Sprache zur Verfügung.
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