Ohne Touristen kam das Leben auf Mallorca quasi zum Erliegen, das ist die schmerzliche Erfahrung der Corona-Krise. Es sind die vielen Millionen Urlauber, die die Wirtschaft am Laufen halten. Doch die Touristen verbrauchen die knappen Wasserreserven, verschmutzen die Luft, treiben Mieten und Grundstückspreise in die Höhe. Schon vor Corona haben Umwelt-Aktivisten einen schonenden Tourismus gefordert und angemahnt, nach neuen Wirtschaftszweigen zu suchen, so wie es auf Menorca gelungen ist. Wird sich Mallorca jetzt ändern?
16.3.1957 Die Deutschen entdecken Mallorca
16.3.1957 | Bis 1956 war Mallorca für die meisten Deutschen eine eher unbekannte Insel im Mittelmeer – der Weg dorthin wäre für einen Urlaub viel zu weit und zu teuer gewesen. Doch im Frühjahr 1956 nimmt die Deutsche Flugdienst GmbH ihren Betrieb auf, der Vorläufer der späteren Charter-Fluggesellschaft Condor. Als erste Ziele für Charterreisen bietet sie an: das Heilige Land, Kairo mit den Pyramiden, und eben: Mallorca.
Es sind Propellerflugzeuge, geflogen von US-amerikanischen Militärpiloten. Deutsche Piloten müssen erst noch ausgebildet werden bzw. diejenigen, die vor Kriegsende ihre Fluglizenz erworben hatten, dürfen noch nicht wieder fliegen.
Ein solcher Flug ist damals etwas Besonderes, eine Mallorca-Reise deutlich teurer als eine Autofahrt nach Italien. Die Reportage aus dem Jahr 1957 zeigt, wie schnell sich der Urlaubstipp Mallorca herumspricht.
Reporter ist Markus Joachim Tidick vom Südwestfunk. Der Bericht wird am 16. März 1957 unter dem Titel "Deutsche Luft-Touristen auf Mallorca" gesendet.