Das Wissen

Körperspenden – Nach dem Tod der Wissenschaft dienen

Stand
Autor/in
Juliane Krebs

Nach dem Tod nicht bestattet oder verbrannt werden, sondern auf dem Seziertisch liegen: Immer mehr Menschen in Deutschland spenden ihre Körper der Wissenschaft, weil sie die Bestattungsgebühr vermeiden oder medizinische Forschung, Lehre und Weiterbildung unterstützen wollen.

Im Umgang mit den Leichnamen haben die anatomischen Institute klare ethische Regeln, die auch die Studierenden lernen.

Das war nicht immer so. Viele Institute und Museen arbeiten die Geschichten hinter ihren Präparaten auf, die nicht selten von Opfern des Nationalsozialismus stammen.

Körperspenden

Tübingen

Körperspenderin aus Bad Liebenzell erzählt Warum Menschen ihren Körper der Uniklinik Tübingen spenden

Sie sind tot, haben aber trotzdem noch einen OP-Termin. Denn an den Unikliniken ist es unerlässlich, dass angehende Mediziner an Leichen üben. Und dazu braucht es Körperspender.

SWR Aktuell Baden-Württemberg SWR BW

Tübingen

Für jeden Verstorbenen eine Kerze Nach Anatomie-Praxis mit Leichen: Tübinger Studenten gedenken Körperspendern

In ihrem Studium haben sie Verstorbene seziert. Jetzt haben Medizinstudenten der Uni Tübingen Abschied von ihren Körperspendern genommen. Mit dabei: Angehörige und Menschen, die selbst spenden wollen.

Sonntagmorgen SWR1

Mainz

Leichen als Studienobjekt für Ärzte und Studenten Immer mehr Menschen wollen ihren Körper spenden: Was zu beachten ist

Immer mehr Menschen möchten ihren Leichnam nach dem Tod für Lehrzwecke spenden - so auch an der Mainzer Unimedizin. Wie das funktioniert, was es kostet: alle Infos hier.

Leichenschau

Forensik Schlampige Leichenschau – Unentdeckte Morde und Suizide

Jeder dritte Leichenschauschein weist gravierende Fehler auf, mahnen Rechtsmediziner. Morde würden vermutlich selten übersehen, Suizide von älteren Menschen schon eher.

SWR2 Wissen SWR2

Archivradio

28.8.1964 Auschwitzprozess: Ärzte im "Zigeunerlager" – Der Name "Mengele" taucht auf

28.8.1964 | Der erste Auschwitzprozess fand zwischen 1963 und 1965 in Frankfurt am Main statt. Zu den zentralen Themen des ersten Auschwitzprozesses gehörte die Frage, welche Ärzte die "Selektion“ betrieben haben. Damit ist die Aussonderung von kranken und alten Gefangenen gemeint, die unmittelbar der Tötung zugeführt werden sollten. Bei den Selektionen waren meist Ärzte dabei; ihnen oblag die Entscheidung über Leben oder Tod.
Die Vernehmung des Zeugen und späteren Nebenklägers Aron Bejlin durch Richter Hans Hofmeyer am 28. August 1964 dreht sich um diese Frage. Bejlin war selbst Arzt und lebte in seiner Häftlingsbaracke mit anderen Ärzten zusammen. In unmittelbarer Nachbarschaft befand sich das "Zigeunerlager“, wo laufend Selektionen stattfanden. Innerhalb kurzer Zeit, so der Zeuge, waren alle Zigeuner vernichtet. Im Lagerjargon gab es den "Goebbels-Kalender“ – ein makabrer Begriff für jüdische Feiertage, an denen die SS besonders viele Vergasungen unternahm.
Aron Bejlin wurde, wie viele Ärzte unter den Häftlingen, zu pflegerischen Aufgaben abgestellt und berichtet von 40 griechischen Jungs, die er mit seinen primitiven Verbandsmaterialien nicht versorgen konnte. Den Kindern hatte der Lagerarzt Horst Schumann mit Röntgenstrahlen die Hoden verbrannt.
Bejlin erwähnt mehrmals in der Vernehmung den Lagerarzt Josef Mengele. Er ist heute für seine medizinische Experimente an Gefangenen berüchtigt und rückte erst durch diesen Prozess ins Bewusstsein der Strafverfolgung. Mengele starb unbehelligt 1979 in Südamerika.

8.10.1964 Die Rolle der Ärzte in den Gaskammern

8.10.1964 | In diesem Ausschnitt vom 8. Oktober 1964 erzählt der ehemalige Auschwitz-Häftling Filip Müller von seinen Beobachtungen von Ärzten im Umfeld der Gaskammern und Verbrennungsöfen. | http://swr.li/aerzte-in-auschwitz

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Juliane Krebs