Der frühere Bundespräsident Gustav Heinemann setzte sich dafür ein, dass in Deutschland nicht nur der Kriege, sondern auch der Kämpfe für Freiheit und Demokratie gedacht wird. Und so wurde 1974 die „Erinnerungsstätte für die Freiheitsbewegungen in der deutschen Geschichte“ eröffnet – und zwar im Rastatter Schloss, das ein wichtiger Schauplatz der Revolution von 1848/49 war.
Die Menschen forderten damals eine freiheitliche Verfassung, ein geeintes Deutschland, unabhängige Gerichte und Pressefreiheit. Die junge Demokratie währte allerdings nicht lange und wurde mit Hilfe des Militärs niedergeschlagen. Doch in Rastatt rebellierten im Mai 1849 die dort stationierten Soldaten und wollten auf die neue Verfassung vereidigt werden. Auch sie mussten wenig später kapitulieren.
In der Erinnerungsstätte in Rastatt wird ein Bogen von der Revolution 1848/49 bis zur deutschen Wiedervereinigung geschlagen.
Forum Vorübergehend gescheitert – Was hat die Revolution von 1848/49 bewirkt?
Gregor Papsch diskutiert mit
Dr. Jörg Bong, Publizist
Prof. Dr. Jörn Leonhard, Historiker, Universität Freiburg
Dr. Irmgard Stamm, Historischer Verein Rastatt
SWR2 lesenswert Kritik Christopher Clark – Frühling der Revolution. Europa 1848/49 und der Kampf für eine neue Welt
In seinem neuen Buch widmet sich der renommierte Cambridge-Historiker Christopher Clark dem europäischen Revolutionsfrühling von 1848. Als Chronist eines großen - politischen und gesellschaftlichen - Aufbruchs zeigt er überzeugend und entgegen der weit verbreiteten Vorstellung einer gescheiterten Revolution, dass viele der emanzipatorischen Ideen von 1848 weiterlebten.
Aus dem Englischen von Norbert Juraschitz, Klaus-Dieter Schmidt, Andreas Wirthensohn
DVA, 1164 Seiten, 48 Euro
ISBN 978-3-421-04829-5