Archivradio-Gespräch

DDR-Prozesse gegen Nazi-Verbrecher

Stand
Das Oberste Gericht der DDR verurteilte den Bonner Bundesminister Theodor Oberländer am 29.4.1960 in Abwesenheit zu lebenslänglichem Zuchthaus. Der Bundesvertriebenenminister hatte 1959 auf einer Pressekonferenz in Bonn den Vorwurf zurückgewiesen, die aus ruthenischen und ukrainischen Soldaten rekrutierte Einheit "Nachtigall" habe 1941 nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Lemberg in der Ukraine ein Blutbad in den Gefängnissen der Stadt angerichtet.

DDR-Prozesse gegen Nazi-Verbrecher

Die DDR sah sich als "nazifrei". Um das zu beweisen, inszenierte sie schon früh Prozesse gegen NS-Verbrecher – darunter auch hohe BRD-Politiker wie Hans Globke. Die Prozessmitschnitte existieren noch. Gábor Paal im Archivradio-Gespräch mit Maximilian Schönherr (SWR 2023) | Die ausführlichen Prozessmitschnitte gibt es im Podcast "Archivradio – Geschichte im Original" sowie auf http://swr.li/ddr-prozesse-gegen-nazis | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: wissen@swr2.de | Mehr über uns: http://archivradio.de/ | Folgt uns gerne auf Mastodon: https://ard.social/@Archivradio

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Das Oberste Gericht der DDR verurteilte den Bonner Bundesminister Theodor Oberländer am 29.4.1960 in Abwesenheit zu lebenslänglichem Zuchthaus. Der Bundesvertriebenenminister hatte 1959 auf einer Pressekonferenz in Bonn den Vorwurf zurückgewiesen, die aus ruthenischen und ukrainischen Soldaten rekrutierte Einheit "Nachtigall" habe 1941 nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Lemberg in der Ukraine ein Blutbad in den Gefängnissen der Stadt angerichtet.

Archivradio-Gespräch DDR-Prozesse gegen Nazi-Verbrecher

Die DDR warf der Bundesrepublik vor, Naziverbrecher kritiklos in Politik und Verwaltung zu beschäftigen. Sie führte mehrere Strafprozesse durch.

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Interview
Maximilian Schönherr
Moderator/in
Gábor Paál
Gábor Paál