Der Vortrag des Göttinger Professors gilt als Meilenstein der Mathematik.
Es ist Sommer 1900. In Paris haben sich die besten Mathematiker der Welt zu einem Kongress versammelt, sogar ein Jahr früher als ursprünglich vorgesehen, damit die Tagung im symbolträchtigen ersten Jahr des neuen Jahrhunderts stattfindet.
Unter den Teilnehmern ist auch Professor David Hilbert aus Göttingen, trotz seiner erst 38 Jahre Vorsitzender der Deutschen Mathematikervereinigung. Er gilt als einer der führenden Mathematiker seiner Zeit. Als er am zweiten Tag der Konferenz, es ist der 8. August 1900, ans Rednerpult tritt, blickt er nicht zurück auf geleistete Arbeit und gelöste Probleme, nein, er will den Weg in die Zukunft weisen.
8.9.1930 David Hilberts Radioansprache: "Wir müssen wissen, wir werden wissen!"
8.9.1930 | David Hilbert (1862 - 1943) ist einer der wichtigsten Mathematiker der Neuzeit. Er verlangte, dass selbst scheinbare mathematische Banalitäten nicht einfach hingenommen werden und sich beweisen lassen müssen, aus einfachen Axiomen, also Grundannahmen. Platt gesagt: Alle mathematischen Wahrheiten lassen sich auch irgendwie beweisen. Kurt Gödel bewies ein Jahr später in seinem berühmten Unvollständigkeitssatz, dass Hilbert daneben lag. Hilbert war zum Zeitpunkt des Radiovortrags 68 Jahre alt.
Forschung, Technik, Träume Sternstunden der Wissenschaft
Von Medizin bis Raumfahrt: Wichtige Durchbrüche, große Entdeckungen und kluge Köpfe der Wissenschaft. Die größte Sammlung im Archivradio befasst sich mit einem Kapitel, das von Historikern oft vernachlässigt wird: Der Geschichte von Forschung und Technik.