Ende November 1956 kommen 74 neue ungarische Flüchtlinge im Lager Osthofen bei Worms an. So bald wie möglich sollen die größtenteils jungen Flüchtlinge einen Arbeitsplatz bekommen.
1.800 Flüchtlinge wurden bereits aufgenommen. Am Tag zuvor hat das Bundeskabinett sich dazu entschlossen, unbegrenzt Flüchtlinge aus Ungarn aufzunehmen. So bald wie möglich sollen die größtenteils jungen Flüchtlinge einen Arbeitsplatz bekommen.
Da viele Flüchtlinge zwischen 14 und 30 Jahre alt sind, dürfte dies auch kein Problem sein, meint die Reporterin. Unter den Flüchtlingen befinden sich beispielsweise Arbeiter aus der eisenverarbeitenden Industrie oder aus Bergwerken sowie Holzarbeiter. Zwei der Flüchtlinge berichten über ihre Ausbildung.
Volksaufstand in Ungarn 1956
31.10.1956 Reportage vom Aufstand in Ungarn
31.10.1956 | Im Herbst 1956 kommt es zu einem Volksaufstand in Ungarn. Menschen aus allen sozialen Schichten, Landwirte, Arbeiterinnen, Intellektuelle, selbst Vertreter von Kirche und Militär gehen auf die Straße. Sie fordern den Sturz der stalinistischen Regierung und wollen die sowjetischen Besatzer dazu bringen, das Land zu verlassen. Doch die Regierung in Moskau schickt Panzer und Truppen nach Budapest. Bis zum 4. November 1956 dauern die Proteste an, ehe sie vom sowjetischen Militär brutal niedergeschlagen werden. Am 31.10.1956 berichtet zum ersten Mal ein deutscher Reporter von den Aufständen in der ungarischen Hauptstadt.
5.11.1956 Nach dem Volksaufstand: Ungarn auf der Flucht
5.11.1956 | Ungarische Flüchtlinge kommen in Jennersdorf an der österreichischen Grenze an. Sie sprechen über ihre Herkunft und die Umstände ihrer Flucht und werden mit warmem Essen versorgt.
13.11.1956 Ungarische Flüchtlinge bei Verwandten in Göppingen
13.11.1956 | Häufig müssen die neu angekommenen Flüchtlinge in provisorischen Unterkünften oder Durchgangslagern unterkommen. Einige haben jedoch auch Verwandte in Deutschland, bei denen sie vorerst wohnen können. Trotz beengter räumlicher Verhältnisse nimmt Maria Weigel Verwandte auf, die nach der Niederschlagung des Volksaufstandes aus Ungarn geflohen sind.
Archivradio-Gespräch Fluchtpunkt Deutschland – Vom Kriegsende bis zum Asylkompromiss
Diskussionen über "Integration" und "gerechte Verteilung" von Flüchtlingen gab es schon im Nachkriegsdeutschland, als Millionen Vertriebene in die Bundesrepublik kamen. Gábor Paál im Gespräch mit dem Historiker Ulrich Herbert