Nach dem Rücktritt Helmut Kohls nach der verlorenen Bundestagswahl 1998 wurde Wolfgang Schäuble CDU-Parteichef – und er wäre wohl auch Kanzlerkandidat der Union geworden, hätte es nicht die CDU-Spendenaffäre gegeben. Diese hatte auch Schäuble belastet. Das war ihm auch selbst bewusst. Am 20. März 2000 verkündet er, dass Angela Merkel, damals Generalsekretärin, ihn ablösen und neue Parteichefin werden solle.
Drei Monate zuvor hatte Angela Merkel in einem Gastbeitrag in der FAZ ihrer Partei nahegelegt, sich von ihrem Ehrenvorsitzenden Helmut Kohl zu emanzipieren.
CDU-Vorsitzende und Kanzlerin Die Laufbahn der Angela Merkel
Ministerin, Generalsekretärin, CDU-Vorsitzende – Kanzlerin. Angela Merkels Weg an die Spitze war keineswegs vorgezeichnet.
24.11.1999 Berichte von der CDU-Spendenaffäre
24.11.1999 | CDU-Spendenaffäre (1) | Die CDU-Spendenaffäre beginnt im November 1999. CDU-Schatzmeister Walther Leisler Kiep wird verhaftet. Der Verdacht: Steuerhinterziehung. Kiep soll 8 Jahre zuvor vom Waffenhändler Karlheinz Schreiber eine Spende über 1 Million D-Mark für die CDU erhalten haben und nicht versteuert haben. Es stellt sich später heraus, dass das Geld ursprünglich von der Thyssen AG stammt. Spekulationen gehen los: War das eine Gefälligkeit dafür, dass die Kohl-Regierung Waffenlieferungen an Saudi-Arabien genehmigte? Ex-Bundeskanzler Helmut Kohl erklärt, er habe von der Spende nichts gewusst. Doch Walther Leisler Kiep stellt das anders dar. Damit wird die Affäre Kiep zu einer CDU-Spendenaffäre. Es ist der 24. November 1999.