12.6.1930

Paul Löbe wirbt für Parlamentsdebatten im Radio

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Autor/in
Archivradio
Moderator/in
Gábor Paál
Gábor Paál

Sollen Reichstagsdebatten im Rundfunk übertragen werden? Darüber gingen die Meinungen 1930 auseinander. Reichstagspräsident Paul Löbe (SPD) hat eine klare Haltung: Ja!

Von den Reichstagsdebatten der 1920er-Jahre existieren keine Aufnahmen. Erst seit 1930 wurden sie auf Wachswalzen festgehalten. Aber soll man sie im Rundfunk übertragen?

Viele Abgeordnete sind 1930 noch dagegen. Doch Paul Löbe, SPD-Politiker und seit 1925 Reichstagspräsident, spricht sich dafür aus. So auch in dieser Aufnahme vom 12. Juni 1930, in der er auch auf die Argumente der Gegner eingeht.

Durchsetzen kann sich Paul Löbe aber letztlich nicht: Zwar werden die Debatten von nun an auf Wachswalzen festgehalten, doch die Übertragung im Rundfunk lehnt der Ältestenrat ab.

1932 kommt es zu einem regelrechten Eklat, als Abgeordnete der Deutschen Nationalen Volkspartei erfahren, dass eine Rede von Reichskanzler Brüning im Rundfunk übertragen wurde.

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16.10.1931 Reichskanzler Brüning geht auf Adolf Hitler zu

16.10.1931 | In seiner Rede über die Notverordnungen schlägt Heinrich Brüning milde Töne an. Er dankt allen Fraktionen für die "Vornehmheit", die sie ihm bei aller Kritik entgegengebracht hätte – auch dem "Führer", der dem Parlament gar nicht angehört.

26.2.1932 Aufregung um Rundfunk-Übertragung der Brüning-Rede

26.2.1932 | Die Deutschnationale Volkspartei (DNVP) ist empört, dass die Rede von Reichskanzler Heinrich Brüning am Vortag „offenbar“ auf Schallplatten aufgenommen und noch während der Reichstagssitzung im Rundfunk ausgestrahlt wurde – ohne Zustimmung des Ältestenrats! Doch Parlamentspräsident Löbe steht zu seiner Entscheidung.

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