Der zweite Zug mit DDR-Flüchtlingen fährt von Prag Richtung Bundesrepublik. Er muss dabei aber durch die DDR. So berichtet SDR-Korrespondent Gerhard Rein von Menschen am Dresdner Hauptbahnhof, die die Hoffnung hatten, auf eben jenen Zug aufspringen zu können.
Am 4. Oktober versammeln sich zahlreiche DDR-Bürger nachts am Dresdner Bahnhof, um auf den Zug aus Prag in Richtung Westen aufzuspringen – darunter auch viele Familien mit Babys und Kleinkindern. Es herrschen chaotische Zustände am Bahnhof.
Allerdings kommt vorerst kein einziger Zug. Stattdessen riegelt die Volkspolizei den Bahnhof ab und es kommt zu Festnahmen, wie ein Korrespondent berichtet.
30.9.1989 Genscher in der Prager Botschaft und die Folgen
30.9.1989 | "Wir sind gekommen, um Ihnen mitzuteilen …" Außenminister Genscher verkündet den DDR-Flüchtlingen in der bundesdeutschen Botschaft in Prag, "dass heute Ihre Ausreise …" – Der Rest ging im Jubel unter. Was wenig bekannt ist: Fast zeitgleich verkündet Staatssekretär Jürgen Sudhoff in der Botschaft von Warschau das gleiche – und auch von dort steigen noch in derselben Nacht tausende DDR-Bürger in einen Zug in die Bundesrepublik. | Am 31. März 2016 starb Hans-Dietrich Genscher