Atlantropa: Europa und Afrika sollen zusammenwachsen
Kaum eine Idee zeugt so von der Technikverliebtheit der Nachkriegszeit wie der Atlantropa-Plan des deutschen Architekten Hermann Sörgel. Seine Idee: Das Mittelmeer vom Atlantik abriegeln, die Straße von Gibraltar dicht machen, ebenso die Verbindung zum Schwarzen Meer.
Die Folge: Mit der Zeit würde der Wasserspiegel immer weiter sinken. Europa und Afrika würden zusammenwachsen. Viel mehr Landflächen stünden zur Verfügung. Und außerdem würden die Staudämme am Meeresrand gigantische Energiemengen liefern.
Mittelmeer schrumpfen und neues Meer in Afrika "erschaffen"
Am 5. März 1952 erklärt Herman Sörgel seinen Plan im Gespräch mit SWF-Wissenschaftskorrespondent Ernst von Khuon. Die beiden deklinieren alles durch: Was wird aus den Küstenstädten von Marseille bis Venedig? Wie kommen Schiffe künftig vom Atlantik ins Mittelmeer? Brauchen die Kontinente dann neue Namen?
Unterhaltung nach Drehbuch
Am Ende erklärt Herman Sörgel, dass er nicht nur das Mittelmeer schrumpfen, sondern in der Mitte Afrikas dafür ein neues Meer erschaffen will.
Das Gespräch ist hörbar geskriptet, die beiden unterhalten sich offenbar nach einem vorgefassten Drehbuch.
Quelle: SWR W0193297
1878 / 1888 Älteste erhaltene Edison-Aufnahmen: "Mary had a little lamb"
1878 / 1888 | Als Thomas Edison am 18. Juli 1877 den ersten Phonographen erfand, ging es ihm noch nicht um Aufnahmen für die Ewigkeit, sondern primär um das Festhalten und Wiedergeben von Sprachnachrichten, etwa aus einem Telefon – eine Erfindung, die noch ganz jung und Edison natürlich vertraut war.
Bei seinem ersten geglückten Versuch mit dem Phonographen nahm Edison ein Kindergedicht auf: "Mary had a little lamb" – Mary hatte ein kleines Lamm.
12.10.1901 Kaiser Franz Joseph testet ersten "Anrufbeantworter"
12.10.1901 | Ende des 19. Jahrhunderts gab es Telefone und es war möglich, Klänge und Sprache aufzuzeichnen. 1898 wurden beide Techniken kombiniert: die ersten "Anrufbeantworter" waren geboren.
31.12.1934 Luftfahrtpionier August Euler: erster Deutscher mit Flugschein
31.12.1934 | Als erster Deutscher erhielt August Euler 1910 das internationale Flugzeugführerpatent. Er baute auch die ersten deutschen Motorflugzeuge und leitete eine Fliegerschule. Dieses Interview stammt von Silvester 1934. Euler spricht über die Anfänge der Luftfahrt und singt ein selbst komponiertes Lied: "Ihr könnt mich mal". | http://swr.li/euler-luftfahrt-pionier
20.11.1938 August Euler über die Zukunft der Flugzeuge
Am 20. November 1938 spricht Luftfahrtpionier August Euler über die Zukunft der Luftfahrt aus seiner Sicht. Das Interview fand anlässlich seines 60. Geburtstags auf seinem Alterswohnsitz am Feldberg im Schwarzwald statt. Euler prophezeit den Siegeszug der "mechanischen Vögel", allerdings werde es auf dem Weg dorthin auch Probleme geben. | http://swr.li/euler-zukunft-flugzeuge
23.9.1941 Robert Bosch spricht über sein Lebenswerk
23.9.1941 | Robert Bosch ist 25 Jahre alt, als er 1886 in Stuttgart eine Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik eröffnet. Ein Jahr später entwickelt er das Produkt, dass seinem Betrieb ein riesiges Wachstum beschert: einen Magnetzünder für Verbrennungsmotoren – buchstäblich das Schlüsselprodukt für die aufkommende Automobilindustrie.
Die Firma expandiert, 1913 hat sie Niederlassungen auf allen Kontinenten. Aus der Werkstätte für Feinmechanik wird die bis heute bestehenden Robert Bosch GmbH.
Robert Bosch war ein bekennender Sozialdemokrat und nahm für sich auch eine soziale Betriebskultur in Anspruch. Er stiftete in Stuttgart ein Krankenhaus und verfügte in seinem Testament, dass die Erträge des Unternehmens gemeinnützigen Zwecken zugeführt werden sollen. Das war die Voraussetzung für die Gründung der heutigen Robert Bosch Stiftung.
Robert Bosch starb 1942. Ein halbes Jahr vor seinem Tod gibt er am 23. September 1941, seinem 80. Geburtstag, dieses Radiointerview. Er spricht darin über seine berufliche Laufbahn und sein Selbstverständnis als Unternehmer.
Wie bei vielen Interviews in den Anfängen des Radios lesen die Beteiligten ihre Sätze hörbar von einem vorgefertigten Manuskript ab.
30.10.1957 Erster deutscher Atomreaktor in Garching
30.10.1957 | Er sieht aus wie ein geköpftes Ei: Der erste Atomreaktor der Bundesrepublik in Garching bei München. Der Reporter Ernst von Khuon gibt sich alle Mühe, den Anblick zu beschreiben, als er wenige Tage vor der Inbetriebnahme im Oktober 1957 den Reaktor besichtigt. Mit dem Direktor des Laboratoriums für technische Physik an der technischen Hochschule in München, Heinz Maier-Leibnitz, geht er auch auf die Technik ein – und die mögliche Strahlenbelastung im Abwasser. | Kernenergie