Historische Aufnahmen und Radioberichte von den ersten Tonaufzeichnungen bis (fast) heute. Das Archivradio der ARD macht Geschichte hör- und die Stimmung vergangener Jahrzehnte fühlbar.
Ein ARD-Podcast von SWR, BR, HR, MDR und WDR. (Da es sich lange um einen SWR2-Podcast gehandelt hat, enthalten viele Audios noch den alten Namen "SWR2 Archivradio".)
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Elly Beinhorn: Die erste Frau, die um die Welt fliegt
1932 / 1978 | Elly Beinhorn (1907 - 2007) gehört zu Deutschlands berühmtesten Fliegerinnen. 1931 fliegt sie nach Afrika und über den Himalaya, 1932 umrundet sie im Alleinflug die Welt.
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Kroatien und Slowenien erklären Unabhängigkeit
25.6.1991 | Das ehemalige Jugoslawien beginnt zu zerbrechen. Slowenien und Kroatien erklären ihre Unabhängigkeit. Sie wollen sich damit von der Herrschaft des serbischen Präsidenten Milosevic befreien, der in den Jahren zuvor die Provinzen immer mehr entmachtet und diktatorische Züge angenommen hat. Slowenien und Kroatien sind die beiden nördlichsten und wirtschaftlich stärksten Provinzen. Ihre Unabhängigkeit wollten sie eigentlich erst einen Tag später erklären, aber dann prescht zunächst Kroatien vor. Daraufhin schafft auch Slowenien noch am selben Abend Fakten.
Dass Serbien die Unabhängigkeitserklärungen nicht einfach so akzeptieren würde, war klar, doch die Regierung in Belgrad ging gleich schon am nächsten massiv gegen die abtrünnigen Staaten vor.
Die Länder der Europäischen Gemeinschaft erkannten Slowenien und Kroatien noch nicht gleich als unabhängige Staaten an. Das passierte erst ein halbes Jahr später, vor allem auch der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher setzte sich dafür ein, als Versuche, durch Verhandlungen die Gewalt einzudämmen nicht geholfen haben. -
Erster Bundesumweltminister: Walter Wallmann vor Amtsantritt im Interview
4.6.1986 | Infolge des Reaktorunglücks von Tschernobyl in der Sowjetunion schuf die Bundesregierung eine neue Behörde: das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit. Erster Bundesumweltminister wurde Walter Wallmann (1932 - 2013) von der CDU. Ein Interview im Hessischen Rundfunk vom 4. Juni 1986.
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Bestochene Spieler – Bundesliga-Skandal fliegt bei Geburtstagsparty auf
7.6.1971 | Bundesligaprofis werden heimlich dafür bezahlt, dass sie Spiele verlieren – ein solcher Skandal fliegt 1971 auf. Ein Vereinspräsident lässt die Bombe platzen: Horst-Gregorio Canellas von Kickers Offenbach. Er feiert am 6. Juni 1971 seinen 50. Geburtstag und lädt prominente Gäste ein: Nationaltrainer Helmut Schön, die Spitze des DFB und die wichtigsten Vertreter der Sportpresse. Seine Gäste überrascht Canellas mit Tonbandaufnahmen.
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DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961 (4/4)
20.12.1961 | 4/4 | Im Zentrum des Strafprozesses am 20. Dezember 1961 im Bezirksgericht Frankfurt/Oder stand eigentlich nicht die Brandstiftung, sondern etwas ganz anderes: Praedel hatte als Soldat der Wehrmacht im Zweiten Weltkrieg an einem Erschießungskommando gegen sowjetische Zivilisten teilgenommen. Dafür war er von einem Sowjet-Gericht zu Zwangsarbeit verurteilt, 1955 jedoch begnadigt worden. Der Umstand, dass er dennoch einen Hass auf die Sowjetunion und die DDR entwickelte, führte für Richter Walter Ziegler zur Diversion, also der schweren Schädigung der DDR. Abgesegnet von der Justizministerin Hilde Benjamin und vom Minister für Staatssicherheit Erich Mielke erging nach einem Verhandlungstag das Todesurteil.
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DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961 (3/4)
20.12.1961 | 3/4 | Am 16. August 1961 hörte Praedel, wie viele DDR-Bürger, die Rede des Berliner Bürgermeisters und späteren Bundeskanzlers Willy Brandt zum Mauerbau: „Wir wissen, welcher Hass, welche Bitterkeit, welche Verzweiflung heute und in diesen Tagen in ihren Herzen wohnt. Wir wissen, dass nur die Panzer sie zurückhalten, ihrer Empörung freien Lauf zu lassen!“ Ab da wollte Walter Praedel die DDR schädigen, und er suchte sich dafür einen Tag mit günstigem Wind und ohne Zeugen aus, den 12. Jahrestag der DDR am 7. Oktober 1961. Zwei Scheunen mit Heu brannten nieder, bevor die Feuerwehr anrückte und die beiden Viehställe vor dem Überschlagen der Flammen schützte. Praedels Alibi, er sei auf der Toilette gewesen, war schnell widerlegt. Er kam noch am selben Tag in U-Haft.
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DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961 (2/4)
20.12.1961 | 2/4 | Walter Praedel war ein einfacher Mann. Er arbeitete bei der Feuerwehr, als Wald- und Erntearbeiter und zuletzt als Ofenbauer beim VEB Schamottewerk in Bad Freienwalde/Oder. Seine Kollegen und Verwandten mochten ihn. Vor dem Bau der Berliner Mauer reiste er ab und zu aus dem Osten der DDR nach Westberlin, besuchte Verwandte und nahm einige Male an Treffen der Pommerschen Landsmannschaft teil, einer erzkonservativen Vereinigung, die die Grenzen von 1945 wieder herstellen wollte. Hier entstand sein Vorbehalt gegen die DDR. Weiter trug dazu bei, dass er regelmäßig spätnachmittags den Westberliner Rundfunksender RIAS hörte. Als das Stalldach seiner Schwägerin trotz mehrerer Versprechen von der LPG nicht repariert wurde, schlug Praedels Aversion in Hass um.
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DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961 (1/4)
20.12.1961 | 1/4 | Walter Praedel war 50 Jahre alt, als er im Oktober 1961 eine Scheune im Dorf seiner Schwägerin anzündete. Niemand kam ums Leben. Am 20. Dezember 1961 wurde ihm der Prozess gemacht. Im Januar 1962 starb er in Leipzig unter dem Fallbeil.
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Todesurteil wegen Brandstiftung – DDR-Strafprozess gegen Walter Praedel 1961
Der Landarbeiter Walter Praedel hörte Willy Brandt im Radio und zündete am 7. Oktober 1961 – dem Jahrestag der DDR-Gründung – zwei Scheunen an. Niemand wurde verletzt. Der Strafprozess in Frankfurt/Oder im Dezember 1961 dauerte nur wenige Stunden und endete mit einem Todesurteil. Warum wurde Walter Praedel zum Tod verurteilt? Beklemmende Aufnahmen eines DDR-Strafprozesses. Von Maximilian Schönherr und Gábor Paál. | Manuskript zur Sendung: http://swr.li/prozess-praedel | Bei Fragen und Anregungen schreibt uns: daswissen@swr.de | Folgt uns auf Mastodon: https://ard.social/@DasWissen
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DDR-Strafprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz 1955
Die der Spionage angeklagten Elli Barczatis und Karl Laurenz wurden in einem eintägigen Gerichtsprozess zum Tode verurteilt und hingerichtet. Von Gábor Paál und Maximilian Schönherr | http://swr.li/barczatis-laurenz
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DDR-Strafprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz 1955 (5/5)
Schlussworte der Angeklagten | Als der Prozesstag kurz vor Mitternacht endet, ersuchen Elli Barczatis und Karl Laurenz um richterliche Gnade. Beide werden im Dezember 1955 mit dem Fallbeil hingerichtet. – Ausführliche Hintergrundinformationen zum Prozess: http://swr.li/barczatis-laurenz
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DDR-Strafprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz 1955 (4/5)
Plädoyer: Todesstrafe | Wolfgang Lindner erklärt am 23.9.1955 den Verstoß der Angeklagten gegen Artikel 6 der DDR-Verfassung und fordert die Todesstrafe für beide wegen "Boykotthetze". Elli Barczatis schreit vor Entsetzen. – Ausführliche Hintergrundinformationen zum Prozess: http://swr.li/barczatis-laurenz
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DDR-Strafprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz 1955 (3/5)
Der Spion, den sie liebte | Laurenz erzählt am 23.9.1955, wie man ihn wegen parteischädigenden Verhaltens aus der SED ausschloss. Nach einer Verhaftung fand er keine Arbeit. Der Richter erkundet das Verhältnis von Laurenz zur SED. Laby lernte er als vermeintlichen Vertreter westdeutscher Bergbaumaschinen kennen. Laurenz dementiert einige Aussagen aus seiner U-Haft als Fehler. Die Folterung in U-Haft kommt nicht zur Sprache. Auf Fragen des Richters sagt Laurenz aus, dass Elli Barczatis nur sehr widerwillig Auskunft über politische Dinge gegeben hätte. – Ausführliche Hintergrundinformationen zum Prozess: http://swr.li/barczatis-laurenz
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DDR-Strafprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz 1955 | (2/5)
Die Sekretärin des Ministerpräsidenten | Elli Barczatis berichtet am 23.9.1955, dass sie die Treffen von ihrem Freund Laurenz mit Clemens Laby bis zu ihrer Verhaftung für rein kollegial hält. Als Vertraute von Ministerpräsident Otto Grotewohl konnte Barczatis Dokumente aus seinem Büro an Laurenz weitergeben. Sie glaubte, ihm so bei seiner journalistischen Arbeit zu helfen. Richter Ziegler fragt, woher der DDR-kritische Einfluss gekommen sei? "Auch von Laurenz," sagt sie und von westdeutschen Zeitungen. Damit endet die Vernehmung. – Ausführliche Hintergrundinformationen zum Prozess: http://swr.li/barczatis-laurenz
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DDR-Strafprozess gegen Elli Barczatis und Karl Laurenz 1955 (1/5)
Die Eröffnung | Am Morgen des 23. September 1955 eröffnet der zweithöchste Richter der DDR, Walter Ziegler, den Prozess. Er schließt die Öffentlichkeit aus. Damit wird das Verfahren zu einem Geheimprozess. Nur Stasi-Mitarbeiter dürfen bleiben. Er fragt die Angeklagten nach Name, Geburtsdatum und Wohnadresse.
Die eigentlich darauffolgende Verlesung der Anklage fehlt auf dem Mitschnitt. – Ausführliche Hintergrundinformationen zum Prozess: http://swr.li/barczatis-laurenz -
Der Schauprozess gegen Otto Fleischer 1953
Der SED-Politiker Otto Fleischer wurde 1952 verhaftet, 1953 nach einem einwöchigen Schauprozess verurteilt. Die Stasi hat das Verfahren auf Tonbändern mitgeschnitten.
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Urteil im Otto-Fleischer-Prozess
Der DDR-Strafprozess gegen Otto Fleischer, Professor für Bergbau, und sieben weitere Bergbauexperten ist zu Ende. Wir hören die Verkündung des Urteils und die ausführliche Urteilsbegründung vom 26. September 1953.
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Angeklagte im Otto-Fleischer-Prozess dürfen sich äußern
Am vorletzten Prozesstag, dem 25. September, dürfen sich die Angeklagten äußern. Der Staatsanwalt hat sein Plädoyer gehalten und für den Hauptangeklagten Otto Fleischer lebenslänglich gefordert. Zu hören ist das Ende von Fleischers sehr emotionaler Rede, gefolgt von den Ausführungen der viel gefassteren Mitangeklagten.
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Verteidiger-Plädoyer für Mitangeklagte im Otto-Fleischer-Prozess
Das Plädoyer des Verteidigers der Angeklagten Herbert Kribus und Conrad Kuchheida, Rechtsanwalt Zumpe. Wie es in den DDR-Prozessen der 1950er Jahre immer wieder vorkam, verteidigt der Verteidiger nicht seine Mandanten, sondern folgt im Wesentlichen der Anklage – allenfalls mit der Bitte, ein "gerechtes Urteil" zu fällen. Rechtsanwalt Zumpe mahnt mildernde Umstände an und begründet dies damit, dass die Oberschlesier, die seine Klienten beide sind, generell zum Kapitalismus neigten, also quasi von Geburt an vorbelastet seien.
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Vernehmung des Zeugen Martin Biok im Otto-Fleischer-Prozess
Wir hören die Vernehmung des Zeugen Martin Biok, Bergingenieur und Assistent Fleischers. Biok stellt sich trotz Drängens durch das Gericht nicht gegen Fleischer, sondern berichtet sachlich. In keiner seiner Aussagen steckt eine Belastung der Angeklagten. Er wird nach kurzer Befragung wieder aus dem Saal entlassen. Biok befand sich damals aus unbekannten Gründen selbst in Haft.
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Zermürbung des Angeklagten Otto Fleischer
Zu hören ist vermutlich weiterhin der erste Verhandlungstag, der Nachmittag des 21. September 1953. Es beginnt die Zermürbung des Hauptangeklagten. Staatsanwalt Ernst Melsheimer und Richter Walter Ziegler nehmen ihn, manchmal unisono gegen ihn ansprechend, in die Zange.
Fleischer gibt unter dem Druck nicht nur zu, Spionage begangen zu haben, sondern wird dazu aufgefordert, über die gute Behandlung während der Untersuchungshaft auszusagen. In seinen Erinnerungsnotizen beschrieb Otto Fleischer viel später das Gegenteil. -
Generalstaatsanwalt vernimmt Otto Fleischer
Ein im Ton des Generalstaatsanwalts Ernst Melsheimer scharfer Teil der Vernehmung des Angeklagten, vermutlich am 21. September 1953. Melsheimer legt dem Angeklagten, auch indem er ihn laufend unterbricht, Aussagen in den Mund, die er vermutlich ohne diesen Druck nicht abgegeben hätte. Otto Fleischer gibt seine kritische Einstellung zur DDR zu und erläutert Maßnahmen, den Bergbau zu schädigen.
In diesem von der Staatssicherheit der DDR angefertigten Tonbandmitschnitt hören wir auch kurz den Verteidiger Fleischers. Verteidiger waren damals Handlanger des Gerichts. -
Otto Fleischer wird vernommen
Beginn der Vernehmung des Hauptangeklagten am 21. September 1953. Mit Oberrichter Walter Ziegler und, gelegentlich, Staatsanwalt Ernst Melsheimer.
Das Tondokument wirft einen Blick auf den problematischen Wiederaufbau des Bergbaus nach dem Zweiten Weltkrieg und auf zentrale Figuren in dieser Industrie in Ost- und Westdeutschland.
Das Verfahren fand statt vor dem 1. Strafsenat des Obersten Gerichts der Deutschen Demokratischen Republik, dem höchsten Gericht der DDR. 1953 gab es die DDR erst vier Jahre. -
DDR-Strafprozess gegen Otto Fleischer 1953 beginnt
21.9.1953 | 1/8 | Otto Fleischer war ein renommierter Experte für den Steinkohleabbau, der wichtigsten Brennstoffquelle für Kraftwerke und Industrie damals. Man warf Fleischer und sieben weiteren Angeklagten vor, mit Bergbau-Funktionären im Ruhrgebiet, also im Westen, zusammengearbeitet zu haben, um Patente, Statistiken und andere Details zu verraten und die eigenen Bergwerke in und um Zwickau zu sabotieren. Fleischer bekam die höchste Strafe. Er wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
Der Prozess beginnt am 21. September 1953. Oberrichter Walter Ziegler stellt das Gericht vor und ruft die Angeklagten und Zeugen auf. Dann verliest der Generalstaatsanwalt der DDR, Ernst Melsheimer, die Anklage. -
Öffentliches Gelöbnis der Bundeswehrsoldaten
31.5.1996 | Wenn Bundeswehrsoldaten ihren Eid aufs Grundgesetz ablegen, fand das früher nur in den Kasernen statt. 1980 gab es erstmals eine große öffentliches Gelöbnisfeier im Bremen Weserstadion, aber die wurde von teils gewalttätigen Demonstranten so massiv gestört, dass die Bundeswehr bis auf weiteres dann doch darauf verzichtete.
Erst 1996 initiiert der damalige Bundesverteidigungsminister Volker Rühe wieder ein großes öffentliches Gelöbnis, und zwar in Berlin. Seitdem gibt es diese Feiern regelmäßig. Obwohl das Gelöbnis auch 1996 keineswegs störungsfrei ablief. -
Start der ICE-Züge – mit peinlicher Panne
31.5.1991 | Kaum vorstellbar: Bis 1991 war der Intercity das Schnellste, was die Bahn zu bieten hatte. Doch dann die Revolution: Bahnfahren mit 250 Stundenkilometern, von München nach Hamburg in fünfeinhalb Stunden. Züge mit Büroabteilen und Kopfhöreranschluss. Die neuen Züge sollten ursprünglich HGZ heißen, Hochgeschwindigkeitszüge, aber dann entscheidet sich die Bundesbahn doch für den international verständlicheren Namen Intercityexpress, kurz ICE. Baden-Württembergs Ministerpräsident Erwin Teufel ist begeistert bei der großen Einweihungsfeier am Stuttgarter Hauptbahnhof und spricht von einer „neuen Epoche 5000 Jahre nach der Erfindung des Rades“.
Es sind nicht nur die schnellen Züge, die das Bahnfahren beschleunigen, sondern auch zum Beispiel der neue Durchgangsbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe, oder neue Trassen wie die zwischen Göttingen und Würzburg sowie Stuttgart und Mannheim, die für den ICE reserviert sind und ein paar Abkürzungen mit sich bringen. Allerdings: Bei der Schnupperfahrt von Stuttgart nach Mannheim, in der auch ordentlich Prominenz mitfährt, kommt es gleich – imagegerecht – zu einer Verspätung. -
Suchdienst Rastatt fahndet nach Kriegs-Vermissten
März 1951 | 6 Jahre nach dem Krieg, 1951, werden noch immer viele Soldaten vermisst. Auch von etlichen Zivilpersonen fehlt noch immer jede Spur. Um nach diesen Personen zu fahnden, werden Suchdienste aufgebaut, zunächst dezentral in den verschiedenen Besatzungszonen, schließlich werden sie zentralisiert. Die Aufgabenverteilung schildert zunächst der folgende Bericht vom 20. März 1951. Für „alles was im Osten vermisst ist“, ist der der Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes in München zuständig. Für Zivilisten der Suchdienst der Caritas, ebenfalls in München. Rastatt ist zuständig für „alles, was im Westen vermisst ist“. Wobei mit „alles“ in diesem Fall Soldaten gemeint sind und der „Westen“ von Skandinavien über Frankreich bis Afrika reicht. Anschließend hören wir, wie er bei den Suchen vorgeht und arbeitet. Darauf geht insbesondere der zweite Bericht Reporter Reinhard Albrecht noch einmal näher ein. Er wird am 29. März 1951 gesendet. Zum 31.10.1951 wurde der Rastatter Suchdienst aufgelöst.
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Konrad Zuse erzählt, wie er den Computer erfand
17.5.1984 | Konrad Zuse baute 1941 den ersten programmgesteuerten Computer der Welt: Z3. Schüler befragten Zuse 1984 zur Funktion, aber auch zur Ethik militärischer Anwendungen.
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DDR-Flüchtlinge und Vertriebene im Lager Rastatt
1952 - 1959 | Unwürdige Zustände, beengte Verhältnisse, viele Schlafplätze in einem Raum, Schlägereien unter Flüchtlingen – das alles gab es schon in den 1950er Jahren, als Hunderttausende aus der DDR in den Westen flohen und Millionen ihre Heimat in den ehemals deutschen Ostgebieten verlassen mussten. Im Südwesten kommen viele von ihnen das Flüchtlingslager Rastatt. Es handelt sich um ein ehemaliges Lazarett aus der Zeit der Badischen Revolution im 19. Jahrhundert. In der NS-Zeit wurde das Lazarett zur einer Anstalt für psychisch kranke Menschen – im Volksmund Irrenhaus – umfunktioniert. Dann war es eine Kaserne. Nach dem Krieg, ab 1945 diente es als Lager für Displaced Persons – also vor allem Zwangsarbeiter aus dem Osten, die sich nach Kriegsende in Deutschland aufhielten. Ab 1952 werden Flüchtlinge hier untergebracht. Obwohl es Durchgangslager heißt, bleiben manche über Jahre hier. Wie die folgenden drei Berichte aus den Jahren 1952, 1957 und 1959 zeigen, verschärft sich die Situation zunehmend. Hier also zunächst eine Reportage vom 14. Juli 1952 – die vor allem die Bewohner zu Wort kommen lässt.
Die nächste Reportage, ebenfalls aus dem Lager in Rastatt, spielt 5 Jahre später, am 15.2.1957. inzwischen halten sich 400.000 Flüchtlinge in der Bundesrepublik auf. Angesichts der desolaten Verhältnisse im Lager verbindet der Südwestfunk den Bericht mit einem Spendenaufruf, einem „Flüchtlingsgroschen“.
Weitere zwei Jahre später. Am 28.6.1959 beginnt das von der UNO ausgerufene Weltflüchtlingsjahr. Der Südwestfunk nimmt dies zum Anlass, seinen Reporter Erich Bottlinger Anfang Juli erneut ins Flüchtlingslager nach Rastatt zu schicken. Und der beschränkt sich in dieser Reportage nicht darauf, die Situation der Flüchtlinge darzustellen, sondern diskutiert darüber auch mit dem Lagerleiter und dem Rastatter Pfarrer. -
Rede von Jan Josef Liefers vor dem Mauerfall
4.11.1989 | "Mein Name ist Liefers, ich bin Schauspieler": Kurz vor dem Mauerfall spricht der Schauspieler Jan Josef Liefers auf der Groß-Demonstrationen auf dem Berliner Alexanderplatz. Es ist die erste offiziell genehmigte Demonstration in der DDR, organisiert von Schauspielern und Mitarbeitern an Ost-Berliner Theatern.